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Donnerstag, 31. Januar 2019

Die maulende Myrte

Eigentlich nenne ich unseren Kater immer so, wenn er jammernd seinen Willen durchsetzen will.
In diesem Fall ist es aber eher unsere Kollegin Thea. Die schon einige von uns an den Rande des Wahnsinns gebracht hat.
Wenn man sie einfach nur als blöde Kuh bezeichnen könnte, wäre es einfacher. Ist es aber nicht. Bisher war sie zwar anstrengend, hatte aber auch sehr viele nette Momente. Ich würde sie eigentlich als hilfsbereit  und mitfühlend bezeichnen. Ob sie das jetzt noch ist, weiß allerdings keiner.
Denn Madame hatte eine 4-monatige Auszeit, die sie mit 3 Monaten in einer Tagesklinik verbracht hat. Soweit ja wirklich nix schlimmes. Aber es steht zu befürchten, dass das nix geholfen hat....

Thea ist in der Terminplanung für die Gestaltung der Terminpläne für Patienten und die Kollegen zuständig. Sie hat das neue Programm mit auf den Weg gebracht bzw alle Zuarbeiten dazu. Das hat sie wirklich mit viel Engagement und Einsatz gemacht. Ich finde, das Programm läuft gut. Damals habe ich noch mit in der Abteilung gearbeit - als 40 Stunden Kraft, Thea war 30 Stunden beschäftigt und eine weitere mit 20 Stunden. Außer den Terminplänen war auch der Tresen zu besetzen - durch die 20 Stunden Kraft und damals noch durch mich. Wir haben eigentlich gut zusammen gearbeitet. Aber schon da war ersichtlich wie sie unter ihren eigenen Problemen litt...
Aufgewachsen, anscheinend in einer Familie, die mit dem sicher doppelt so intelligenten Kind nichts anfangen konnten. Ihre Mutter ist früh verstorben, in dem Haus im Harz lebt nur noch ihr Vater. Anscheinend auch ein einfältiger, nicht sehr kommunikativer Mann. Thea hat in ihre 2 Ehe zwei Kinder mitgebracht. Der Vater des größeren Kindes hat wohl selten Unterhalt gezahlt und der zweite Sohn entstammt einer Liason mit ihrem damaligen Chef.
Dann lernte sie ihren jetzigen Mann kennen, einen Mann mit ebenfalls multiplen Problemen. Seine Mutter verließ wohl die Familie und die 2 Jungs mussten mit dem Vater alleine aufwachsen (und hatten eine schwere Kindheit). Er hat aus erster Ehe ebenfalls zwei Kinder, die aber nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.


Und so trägt jeder sein unbearbeitetes Vergangenheitsbündel mit sich......er, der Verlassene, der anscheinend auf alle Fälle auch eine Mutti braucht, die Dinge für ihn regelt (er war Jahre nicht beim Zahnarzt, weil er Angst hatte und als sie vor Jahren endlich einen Termin ausmachen durfte, musste  sie zum Händchenhalten mit. Seither ist sie bei allen Arztterminen dabei!!!) und sie, die Macherin, die allerdings auch alles an sich reißt, weil niemand es ihr recht macht.

Auf der Arbeit ruft er ständig an oder der jüngere Sohn. Im Wechsel. Irgendein Problem liegt immer an, dass sie lösen muss. Und wenn es nicht das ist, scheinen die Terminprobleme auf der Arbeit ihr zu schaffen zu machen.
Hinzu kommt allerdings, dass kurz vor meinem Weggang aus der Abteilung die Chefin Thea zur imaginären "Abteilungsleiterin" machte. Imaginär, weil in keinem Schriftstück ihre "Machtstellung" verbrieft ist. Aber Thea fühlte sich geschmeichelt. Und dieses Gefühl von "Macht" über andere..hat irgendwie auch sie verändert. Andauernd war sie bei der Chefin um irgendwas zu regeln....über die Köpfe der Kollegen hinweg....und so war Streit vorprogrammiert. Mütter, die eine Terminverschiebung wollten um an irgendwelchen Aktionen teilnehmen zu können, schmettert sie gerne ein "Nein, DAS geht nicht" - gefolgt von einem "Never ever",  wenn die Mutter abgetrottet war......Ihr anderer Lieblingsspruch "Fertig bin ich damit", wenn sie wieder einmal den Wunsch eines Kollegen abgeschmettert hat.....
Nicht zu vergessen ihre quitschige Stimme, mit der sie das ganze noch fürchterlicher werden lässt. Ihre Stimmfarbe ist wirklich sehr anstrengend um zusammen mit ihrem rot gefärbten Haar wurde sie auch schon von Patienten als roter Fuchs oder rote Hexe bezeichnet.....

Im Oktober letzten Jahres ging es ihr dann wohl so schlecht, weil die Arbeit sie kaputt macht (und ihre Familie - davor war ihr Mann drei Monate krankgeschrieben und besuchte ebenfalls die Tagesklinik), dass sie sich auch einen Platz dort gesucht hat.
Eine kurze Kontaktaufnahme im Dezember, mit der Frage ob sie an unserer Weihnachtsfeier teilnehmen wollte, wurde kurz und knackig abgeschmettert. Danach hat ihre engste Kollegin auch keinen Kontaktversuch mehr unternommen. Ende Dezember war die Maßnahme zu Ende und seither trudelten immer nur 2 wöchige Krankschreibungen ins Haus. Bis jetzt feststeht, dass sie Anfang Februar mittels Hamburger Modell wiederkommen wird. 2 Wochen für 4 Stunden und in der dritten Woche wieder Vollzeit und dann nimmt sie ihren alten Urlaub....

Soweit so gut.
Nur seit sie weg ist, herrscht in allen Abteilungen, mit denen sie zutun hat....himmlische Ruhe. Eine Kollegin aus dem Bereich Sport musste einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen, hat sich sehr dort reingefuchst und ALLE sind glücklich.
Bis nächste Woche....denn dann nimmt Thea ihren Platz wieder ein und wenn sie ihn so ausfüllt, wie sie ihn verlassen hat......werden alle sehr, sehr unglücklich werden. Eigentlich soll es ein "Wiedereingliederungsgespräch" geben. Unser oberster Chef ist aber sehr unglücklich damit bzw. will das nicht. Denn man müsse feinfühlig und zart mit der armen Thea umgehen. Auf Nachfrage teilte sie ihrer nächsten Chefin nämlich schon mit, dass es ihr noch immer nicht gut gehe....Aha.
Deswegen müssen jetzt alle leiden....?
Eine Einladung zu einem Ablaufgespräch diese Woche hatte sie schon mit den Worten" Näh, ich bin krangeschrieben, so was mach ich nicht mehr. Außerdem fahre ich in Urlaub" abgelehnt.
Es ist sicher richtig, dass sie so ein Gespräch nicht wahrnehmen muss in ihrer Krankheit aber kollegial ist das nicht. Wenn sie nur das in der Therapie gelernt hat, Prost Mahlzeit.
Eine egomane Kollegin, die nur noch sich sieht, hat uns wahrlich gefehlt aber ich sehe es schon jetzt so kommen.....
Aus einer Whatsapp Gruppe, die aus ihr, der anderen Kollegin, einer ehemaligen Aushilfe und mir noch bestand, hat sie sich bereits im Dezember sang- und klanglos gelöscht. Auf Nachfrage der ehemaligen Kollegin kam ein, sie wolle jetzt privates und berufliches mehr trennen, zurück. In der Gruppe haben wir eigentlich eher Videos, Witze und Urlaubsgrüße versendet. Mich scheint sie sowieso gleich ganz gelöscht zu haben, denn ich kann ihr Profilbild bei Whatsapp nicht mehr sehen.
Da freu ich mich nochmal so dolle, wenn sie Montag wiederkommt und glaubt, die Welt dreht sich nur um sie und ihre Belange....
.....

3 Kommentare:

  1. Liebe Hedi, das klingt alles nicht wirklich gesund. Ich würde sagen.. Ommmmm - abwarten. Bei dem Beschwerdebild von Thea ist fraglich, ob sie wirklich schon nach so kurzer Zeit voll einsatzfähig ist, egal, ob dann erst mal Urlaub oder nicht.
    Das Hamburger Modell kenne ich - vier bis max. sechs Wochen sind üblich. Meins ging fast 12 Monate (wozu ich aber niemandem raten würde, weil man steuerlich nichts geltend machen kann - klar, wie auch, wenn man kein steuerpflichtiges Einkommen im entsprechenden Jahr hatte - und Krankengeld bzw. "Reha"-Geld (das Hamburger Modell zahlt ja die Rentenkasse, nicht die Krankenkasse - ein unglaublich bürokratischer Akt) zählt an der Stelle natürlich nicht als Einkommen :)).

    Hinzu stellt sich auch die Frage, inwieweit Thea selbst ihre vorherige Intensität will.
    Aber im Hinblick auf "Macht" gebe ich Dir absolut recht. Nicht umsonst heißt es "Gib einem Menschen Macht und er zeigt dir sein wahres Gesicht." Mich hat das sicherlich auch verändert - aber ich bin kein Kollegenschwein geworden. Es hat mich aber.. selbstbewusster gemacht ;)

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  2. Sie kommt defintiv wegen des Geldes wieder. Ihr Mann ist seit Monaten ebenfalls krankgeschrieben und schon vorher reichte es kaum für irgendwelche Luxusdinge...wie Ausflüge, gar Urlaub oder sonstwas. Es sei denn ihrem Mann fiel ein, dass er was hippes braucht. Das kriegt er dann. Sie trägt billiges von E*bay. Jedenfalls dürfte die Kasse bei 2 Beziehern von Krankengeld recht leer sein.
    Man hätte ihr gerne mitgeteilt, bzw. will das noch, dass die Arbeit auch anders erledigt werden kann ...ruhiger. Ohne Stress mit Kollegen, ohne Wutausbrüche weil alle ja so doof sind.....an ihrem Arbeitsplatz liegt ihre Krankheit meiner Meinung nach nicht. Die Arbeit ist gut. Es ist ihr Umgang damit. Ihre Grundeinstellung, ihr negatives Verhalten allem gegenüber. Ihr Glas ist immer halbleer, niemals halbvoll. Alles hier ist doof, Kollegen, Veranstaltungen, Nachbarn, alles.
    Vor ihrer Krankschreibung hatte sie wohl irgendwo ein Vorstellungsgespräch (jeder weiß, dass sie seit Jahren versucht, woanders unterzukommen, wo ihr Studium der Wasserwirtschaft gewürdigt wird) und ging am nächsten Tag hocherfreut zum Chef um ihm mitzuteilen, dass sie in bälde kündigen würde. Was nicht geschah, weil sie die Stelle nicht bekam wie erhofft und geglaubt. Kein Mensch weiß, was sie geritten hat, diese Ansage zu machen ohne die Stelle überhaupt wirklich im Sack zu haben. Ein anderer Chef hätte darauf sicher anders reagiert......(ich muß zugeben, ich hätte irgendwann als Chef nachgefragt, wann denn die Kündigung nun kommt..)Hier ist alles Scheisse und jetzt sollen joyale Kollegen still sein und alles läuft wieder (quer) wie vor ihrer Krankschreibung damit SIE und alleine sie evtl. zufrieden ist? Näääh, da sag ich never ever. Warum sollen wegen einer Person mehr als 2 leiden?
    Hört sich vielleicht böse an, aber wenn ihr ihre Art kennen würdet, stellte sich die Frage nicht. Sie ist die einzige, die alles richtig macht, kleinste Fehler anderer werden immer angeprangert und dargestellt. Gerne auch vor anderen. IIIIIch war das nicht...das war die und die. (etwas das ich abgrundtief hasse. Vor anderen stellt man sich VOR seine eigene Truppe. Das kann man, wenn es nötig ist, intern klären. Es handelt sich aber eher um unbedeutende Flüchtigkeitsfehler, die eigentlich jedem mal passieren. Unserem 100% Genie natürlich nicht. Wenn sie einer neuen Kollegin etwas erklärt, lauert sie hinter dieser und wartet gespannt auf den kleinsten Fehler um dann laut zu schreien: S T O P. Überdeutlich schreit sie das.
    Es ist wirklich grauenvoll. Aber sie merkt das nicht. Sie hält ihr Verhalten für völlig normal. Wir nicht

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  3. Hedi, gemeinsam seid ihr stark. Es muss doch zu machen sein, dass ihr alle der Frau klarmacht, dass ihr Verhalten nicht mehr akzeptiert wird.

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