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Dienstag, 2. Juli 2019

Wenn eine, eine Reise tut....

Für viele, so auch mich, ist der langersehnte Jahresurlaub die schönste Zeit des Jahres. Was freut man sich nicht wie bolle auf den mühsam ersparten Urlaub.....direkt nach der Buchung installiere ich regelmäßig einen Countdownzähler auf dem Handy und bin so unendlich erleichtert, wenn der Counter endlich unter 100 Tage anzeigt....
Wie bekloppt ist man eigentlich. Das Jahr hat über 50 Wochen und die 3 (das ist ja fast schon dekantent, angesichts der oftmals üblichen 24 Tage Urlaub fürs ganze Jahr) Wochen werden zur wichtigsten Zeit als ob die Zeit davor und danach nichts gelten würde.....
In diesem Jahr, wie auch schon vor 2 Jahren, folgten nach einer Woche meine Tochter, diesmal mit Freund und ein befreundetes Pärchen. Vor 2 Jahren waren diese für 10 Tage dabei, jetzt waren es 2 Wochen...
Wieder einmal übernahm ich die Planung der Zeit, buchte einen Ausflug für alle (Bootsfahrt mit Schnorcheln) und für die Jungs einen Quadausflug. Ähnlich wie vor 2 Jahren...nur startete der Urlaub 3 Wochen später für den Rest....und somit wurde es auch...wärmer.
Den Ankunftstag hatten alle gut überstanden. Bereits am nächsten Tag schafften es Tochter und Freund sich einen Megasonnenbrand zuzuziehen. Es hört ja auch keiner mehr auf Mutti, wenn sie sagt: Kinder, cremt euch ein.....
Das bedeutete dann für die nächsten Tage: T-Shirt an beim baden und nur Sonne auf den Bauch scheinen lassen.....
Die anderen beiden wurden dann allerdings auch kränklich...Magen-Darm-Krämpfe....
Also Sonnenbrand Medizin für die einen besorgt, Tabletten für die anderen. Die aber erstmal nix nehmen wollten, erst als es einfach nicht wegging......
Ausflug in die Stadt gemacht - die Männer wollten zum Friseur. Dort war es auch schön klimatisiert. Danach noch das übliche Parfum-Shopping. Mehr war auch eigentlich nicht geplant. Evtl. noch ein Getränk..aber das befreundete Paar musste sofort nach Hause - wegen Magenkrämpfen. Der bevorzugte Taxifahrer hätte 20 Minuten später kommen könnten. Solange konnte das ganze nicht warten. Sie : Ich muss SOFORT nach Hause. Mach was.
Und ich machte was....hielt ein fremdes Taxi an, vereinbarte den Preis.
Nicht schlimm? Natürlich nicht. Ähnliches hatten wir allerdings vor 2 Jahren schon. Da waren es allerdings keine Magenprobleme. Madame mag einfach nicht die Anlage verlassen. Gibt es aber nicht zu. Ich nehme an, es ist zu staubig, zu laut, zu warm...alles zusammen. Nur zugeben tut man es nicht.
2 Tage später ungefähr war der Bootsausflug geplant. Mein Freund schloss schon Wetten ab,  fährt sie überhaupt mit? Bereits den Abend davor kündigte sie an, das spontan entscheiden zu wollen. Am morgen selbst sagte sie ab. Ihr Mann durfte aber mit.
Das Wetter war herrlich, ich voller Vorfreude, die See ruhig....
Ich liebe Bootfahren...der Fahrtwind, die blaue See...herrlich. Nicht so für den Mann meiner Freundin, der wurde unterdessen immer blasser..gegessen  hatte er nichts (es gab Frühstück und Mittag an Bord). Später musste er sich aufgrund seiner Seekrankheit noch übergeben. Auch das hätte man vermeiden können, gibt es doch natürlich auch entsprechende Tabletten an Bord.
Das spontane Hineinhopsen ins Wasser nach Sichtung von Delfinen stieß bei den 4 Urlaubsbegleitern auf mäßiges Lob. Leider warten die Tiere nicht, bis man sich dazu entschlossen hat...das Kind verlor den Anschluß (meinte sie) an den Rest der Truppe und sichtete nur kurz 2 Tiere, ihr Freund war eh leicht gehandikapt, weil man sich noch vor dem Urlaub durch Dummheit einen Finger gebrochen hatte und der Malade war immer noch nicht ganz auf der Höhe.
Anscheinend lediglich mein Kerl und ich hatten Spaß und genoßen das Schwimmen über einer ganzen Familie.

Irgendwann kurz vor Ende des Urlaubs wollten wir dann auch nochmal in der Hotelanlage schnorcheln. Auch das führte bei der maladen Freundin zu Problemen: Die Maske lag 2 Jahre nutzlos im Schrank und verursachte Panik. Also musste der freundliche Ehemann in der Gluthitze des Tages zum Zimmer zurücklatschen und eine Luftmatratze holen. Auf dieser wurde sich dann quer plaziert um ein besseres Sicherheitsgefühl zu haben. Weit genug rausgeschwommen um überhaupt ein Korallenriff zu sichten und die dort zu Hauf schwimmenden Fische, wurde natürlich auch nicht.

Kurzum: 4 von 6 Personen war zu heiß. Dem Freund des Kindes nach überschwänglicher, anfänglicher Begeisterung ob des Urlaubszieles so sehr, dass er die letzten Tage nahezu nur noch in deren auf 15 Grad (!!!) heruntergekühltem Zimmer verbrachte. Das Kind war gallig und beleidigt, so hatte sie sich den Urlaub nicht vorgestellt und sie verspürte bereits leichten Halsschmerz wegen Unterkühlung.......
Der Mann der Freundin fiel den Kellner auf, weil er nie zu lächeln schien.
Einzig ich marschierte bei 32 Grad Kühle in der frühen Abenddämmerung durch das Gelände und fütterte meine geliebten Hotelkatzen bzw. kaufte außerhalb der Anlage (sehr gefährlich, deswegen musste ich das bis auf 2 Ausnahmen auch immer alleine tun, meine Freundin wäre angeblich wegen der Hitze nie mitgegangen, ich denke, es war ihr zuviel Lokalkolorit) das Futter.
Mal mäkelte der eine am Essen, der andere über das schöne Wetter (zwischendurch wurden Wünsche nach Schnee und Eis ausgesprochen), die nicht endenden Magenkrämpfe, die Gläser waren  nicht genug gespült, worauf man kurzfristig auch die Flüssigkeitsaufnahme reduzierte (ganz böser Fehler) obwohl ich extra darauf hingewiesen hatte am besten eigene Getränkeflaschen in handlicher Größe mitzunehmen - was weniger den Spülkünsten geschuldet war, als der Tatsache, dass die Getränke im Kühlschrank 1,5 l Flaschen waren, die einfach unhandlich sind und zu schnell warm werden.
Fazit:
Obwohl wir nicht darauf gedrängt hatten und darauf hinwiesen, dass es natürlich im Juni in Afrika weitaus wärmer ist als bei uns jemals, mussten die 4 mit uns fahren. Die einen, weil sie nach 18 Jahren Ehe noch NIEmals alleine mit sich in Urlaub gefahren sind, die anderen, weil sie sich wahrscheinlich im ersten gemeinsamen Urlaub nicht alleine trauten.
Wir uns allerdings schon.
Ich liebe mein Kind und mag meine Freunde sehr. Aber bitte nicht in meinem Jahresurlaub. Man muss sich zum Frühstück verabreden, muss früher zum Abendessen gehen als man Hunger hat, weil eine sonst zur Diva wird.....Ausflüge werden abgebrochen oder gar nicht angetreten.....14 Tage permanete Krankheiten anderer, während man sich selbst gut fühlt...das ist bei aller Liebe tooooo much.

Ich hoffe sehr, wenigstens im Dezember mit meinem Freund nochmal für eine Woche wegfliegen zu können. Wir sagen auch vorher keinem, wann wir fahren...
Sicher ist sicher