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Dienstag, 14. Januar 2020

3-2-1 nicht meins

Kleines Wortspiel zu Anfang...

Wie es so ist? Wie ich eben feststellte waren meine Blogeinträge letztes Jahr mehr als dürftig, noch dürftiger als im Jahr davor......
Dabei hätte ich gefühlt jede Woche etwas zu berichten gehabt...es war mir oft nicht wichtig genug oder ich hoffte, in den blonden Tiefen meiner selbst- wenn ich nicht davon rede hier so halböffentlich, dann trifft das Schlimmste auch nicht ein.

Weit gefehlt. Am 23.12. bescherte mir das FA (genau, das böse Amt, in meinen Augen jedenfalls) Gewissheit, dass 2019 die Krönung aller schlimmen Jahre war - was ich bis Juli gar nicht wusste. Im Juli nämlich erhielt ich Post vom FA. Zu meinem Erstaunen. Ich solle für 6 Jahre Erklärungen einreichen. Warum dachte ich? Im Leben wäre ich nicht darauf gekommen, dass die mein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wollen. Und doch haben sie es getan, für ihre Belange mehr als erfolgreich. Vielleicht gibt es dort doch Kopfprämien auf "säumige" Zahler oder wer hat die höchsten Nachforderungen erwirtschaften können?
Meine erste Nachfrage ergab, dass ich ja nicht mehr mit meinem Gatten unter einem Dach lebe, was man jetzt, 6 Jahre später durch einen Datenabgleich mit dem Einwohnermeldeamt gemerkt habe. Damit habe ich den steuerlichen Vorteil der Bezeichnung "Ehe" verwirkt. Wenngleich sich das (natürlich) nicht auf alle Bereiche auswirkt. Würde ich mich scheiden lassen wollen (wozu ich jetzt finanziell nicht mehr in der Lage bin- ich könnte in die Tischkante beißen, wenn ich nur daran denke), wäre ich seit 11 Jahren verheiratet mit allen Pflichten, nur was meine bescheidenen Vorteile anbelangt, habe ich diese seit 6 Jahren verwirkt. Das Modell Live-Apart-Together hat zwar vor Jahren einer Familie nach Gang vors Finanzgericht den Erfolg beschert trotz getrennter Wohnungen als Ehepaar zu gelten, mir aber nicht. Ich erhielt den lapidaren Satz, dass das auf uns nicht zutrifft. Somit bin ich steuerlich seit 6 Jahren nachträglich  - wie geschieden, nur das ich es nicht bin.

Das andere ist, dass natürlich Geld zu fließen hat- leider aus meiner Richtung weg - in für mich üppiger 5 stelliger Höhe. Und einen Ehemann, der nie mehr als 450€ Minijob hatte, dem ich weiterhin Telefon/Internet zahlte und zahle..den Müll, früher auch noch Strom...und wie ich am Wochenende darüber nachdachte, ging mir auf, dass sich das anscheinend durch mein Leben zieht. Ich zahle drauf, zwar nicht irgendwelche Schuldenberge meiner Ex aber trotzdem. Mein 1. Mann stellte seinerzeit irgendwann für ihn erfolgreich die Unterhaltszahlungen für sein/unser Kind ein. Ich hatte keinen Unterhaltstitel und keine Ahnung, er irgendwann dann auch seitdem keinen Job mehr und so habe ich für alles herhalten müssen. Für eine Konfirmation, die seine Eltern unbedingt wollten und die ich bezahlen durfte...für alles was mein Kind gebraucht hat - wenngleich seine Eltern meine Tochter auch immer unterstützt haben, was toll war, aber mein Konto hat es nicht glücklich gemacht....wenn ich jetzt an die Forderungen der Exfrau meines Lebensgefährten denke, was die alles haben will und teilweise auch bekommen hat...dagegen sind die 180 Mark, die ich in Höchstfall mal erhalten habe, ein Witz..aber sei es drum.
Jetzt habe ich einen Noch-Ehemann, der lapidar verkündet, er hat nix. Nicht aus der Erbschaft seiner Eltern, die er schlauerweiser nicht angetreten hat (wegen Altlasten, vermute ich), so dass er offiziell nichts besitzt. Er wohnt sicher mietfrei in (seinem) Haus, dass offiziell seinem Bruder gehört. Und ich Drops habe schon immer seinen Internetzugang gezahlt und auch als ich ihm letztes Jahr sagte, dass mir die günstigere Steuerklasse bereits im August aberkannt wurde, kam kein Geld von ihm. Das durfte und darf ich weiter bezahlen, da eine Kündigung seines Anschlusses erst im Sommer nächstes Jahr möglich ist. Immerhin Dezember und Januar hat er mir auf Nachfrage überwiesen. Sicher muss ich auch die nächsten Monate immer wieder an diesen Tropfen erinnern....
Ich bin natürlich selbst schuld, ich wusste tatsächlich nicht, dass ich als Alleinverdiener in 3 eine Steuererklärung hätte machen müssen und dass ich erst recht meine Steuerklasse nach unserem Auszug hätte ändern müssen, obwohl wir da noch zusammen waren, erst recht nicht. Ich hätte dem Amt wahrscheinlich Beischlaf und Einkaufsprotokolle vorlegen müssen. Gemeinsame Urlaube haben wir zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr gemacht...ihn zog es ja nicht von der Insel.
Jetzt zahle ich die nächsten 8 Jahre schön alles alleine ab und er freut sich darüber, dass er durch mich zumindest bis zu einer utopischen Scheidung krankenversichert ist. Und wenn das Aschefass ganz über mir auskippt, dürfte bzw. darf ich ihm im Falle einer offiziellen Scheidung die Hälfte meiner Rentenpunkte schenken (er wird keine haben - selbstständig und Minijob) sowie die Hälfte meiner mühsam angesparten privaten Rentenvorsorge, von der ich eine sogar stilllegen musste, damit ich die Raten zahlen kann.

Und ich denke andauernd, wenn ich bei FB Erinnerungsposts sehe - hätte ich da schon gewusst, das auf mich tausende Euro zukommen....war vor 4 Jahren das Wort Scheidung schon mit Panik behaftet, weil mir die Kosten für eine solche zu hoch waren...hätte ich es nur gemacht......es wäre alles günstiger gewesen als das, was ich jetzt vor mir liegen habe.....

Hinterher ist man immer schlauer, leider nützt es einem nichts