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Dienstag, 2. Juli 2019

Wenn eine, eine Reise tut....

Für viele, so auch mich, ist der langersehnte Jahresurlaub die schönste Zeit des Jahres. Was freut man sich nicht wie bolle auf den mühsam ersparten Urlaub.....direkt nach der Buchung installiere ich regelmäßig einen Countdownzähler auf dem Handy und bin so unendlich erleichtert, wenn der Counter endlich unter 100 Tage anzeigt....
Wie bekloppt ist man eigentlich. Das Jahr hat über 50 Wochen und die 3 (das ist ja fast schon dekantent, angesichts der oftmals üblichen 24 Tage Urlaub fürs ganze Jahr) Wochen werden zur wichtigsten Zeit als ob die Zeit davor und danach nichts gelten würde.....
In diesem Jahr, wie auch schon vor 2 Jahren, folgten nach einer Woche meine Tochter, diesmal mit Freund und ein befreundetes Pärchen. Vor 2 Jahren waren diese für 10 Tage dabei, jetzt waren es 2 Wochen...
Wieder einmal übernahm ich die Planung der Zeit, buchte einen Ausflug für alle (Bootsfahrt mit Schnorcheln) und für die Jungs einen Quadausflug. Ähnlich wie vor 2 Jahren...nur startete der Urlaub 3 Wochen später für den Rest....und somit wurde es auch...wärmer.
Den Ankunftstag hatten alle gut überstanden. Bereits am nächsten Tag schafften es Tochter und Freund sich einen Megasonnenbrand zuzuziehen. Es hört ja auch keiner mehr auf Mutti, wenn sie sagt: Kinder, cremt euch ein.....
Das bedeutete dann für die nächsten Tage: T-Shirt an beim baden und nur Sonne auf den Bauch scheinen lassen.....
Die anderen beiden wurden dann allerdings auch kränklich...Magen-Darm-Krämpfe....
Also Sonnenbrand Medizin für die einen besorgt, Tabletten für die anderen. Die aber erstmal nix nehmen wollten, erst als es einfach nicht wegging......
Ausflug in die Stadt gemacht - die Männer wollten zum Friseur. Dort war es auch schön klimatisiert. Danach noch das übliche Parfum-Shopping. Mehr war auch eigentlich nicht geplant. Evtl. noch ein Getränk..aber das befreundete Paar musste sofort nach Hause - wegen Magenkrämpfen. Der bevorzugte Taxifahrer hätte 20 Minuten später kommen könnten. Solange konnte das ganze nicht warten. Sie : Ich muss SOFORT nach Hause. Mach was.
Und ich machte was....hielt ein fremdes Taxi an, vereinbarte den Preis.
Nicht schlimm? Natürlich nicht. Ähnliches hatten wir allerdings vor 2 Jahren schon. Da waren es allerdings keine Magenprobleme. Madame mag einfach nicht die Anlage verlassen. Gibt es aber nicht zu. Ich nehme an, es ist zu staubig, zu laut, zu warm...alles zusammen. Nur zugeben tut man es nicht.
2 Tage später ungefähr war der Bootsausflug geplant. Mein Freund schloss schon Wetten ab,  fährt sie überhaupt mit? Bereits den Abend davor kündigte sie an, das spontan entscheiden zu wollen. Am morgen selbst sagte sie ab. Ihr Mann durfte aber mit.
Das Wetter war herrlich, ich voller Vorfreude, die See ruhig....
Ich liebe Bootfahren...der Fahrtwind, die blaue See...herrlich. Nicht so für den Mann meiner Freundin, der wurde unterdessen immer blasser..gegessen  hatte er nichts (es gab Frühstück und Mittag an Bord). Später musste er sich aufgrund seiner Seekrankheit noch übergeben. Auch das hätte man vermeiden können, gibt es doch natürlich auch entsprechende Tabletten an Bord.
Das spontane Hineinhopsen ins Wasser nach Sichtung von Delfinen stieß bei den 4 Urlaubsbegleitern auf mäßiges Lob. Leider warten die Tiere nicht, bis man sich dazu entschlossen hat...das Kind verlor den Anschluß (meinte sie) an den Rest der Truppe und sichtete nur kurz 2 Tiere, ihr Freund war eh leicht gehandikapt, weil man sich noch vor dem Urlaub durch Dummheit einen Finger gebrochen hatte und der Malade war immer noch nicht ganz auf der Höhe.
Anscheinend lediglich mein Kerl und ich hatten Spaß und genoßen das Schwimmen über einer ganzen Familie.

Irgendwann kurz vor Ende des Urlaubs wollten wir dann auch nochmal in der Hotelanlage schnorcheln. Auch das führte bei der maladen Freundin zu Problemen: Die Maske lag 2 Jahre nutzlos im Schrank und verursachte Panik. Also musste der freundliche Ehemann in der Gluthitze des Tages zum Zimmer zurücklatschen und eine Luftmatratze holen. Auf dieser wurde sich dann quer plaziert um ein besseres Sicherheitsgefühl zu haben. Weit genug rausgeschwommen um überhaupt ein Korallenriff zu sichten und die dort zu Hauf schwimmenden Fische, wurde natürlich auch nicht.

Kurzum: 4 von 6 Personen war zu heiß. Dem Freund des Kindes nach überschwänglicher, anfänglicher Begeisterung ob des Urlaubszieles so sehr, dass er die letzten Tage nahezu nur noch in deren auf 15 Grad (!!!) heruntergekühltem Zimmer verbrachte. Das Kind war gallig und beleidigt, so hatte sie sich den Urlaub nicht vorgestellt und sie verspürte bereits leichten Halsschmerz wegen Unterkühlung.......
Der Mann der Freundin fiel den Kellner auf, weil er nie zu lächeln schien.
Einzig ich marschierte bei 32 Grad Kühle in der frühen Abenddämmerung durch das Gelände und fütterte meine geliebten Hotelkatzen bzw. kaufte außerhalb der Anlage (sehr gefährlich, deswegen musste ich das bis auf 2 Ausnahmen auch immer alleine tun, meine Freundin wäre angeblich wegen der Hitze nie mitgegangen, ich denke, es war ihr zuviel Lokalkolorit) das Futter.
Mal mäkelte der eine am Essen, der andere über das schöne Wetter (zwischendurch wurden Wünsche nach Schnee und Eis ausgesprochen), die nicht endenden Magenkrämpfe, die Gläser waren  nicht genug gespült, worauf man kurzfristig auch die Flüssigkeitsaufnahme reduzierte (ganz böser Fehler) obwohl ich extra darauf hingewiesen hatte am besten eigene Getränkeflaschen in handlicher Größe mitzunehmen - was weniger den Spülkünsten geschuldet war, als der Tatsache, dass die Getränke im Kühlschrank 1,5 l Flaschen waren, die einfach unhandlich sind und zu schnell warm werden.
Fazit:
Obwohl wir nicht darauf gedrängt hatten und darauf hinwiesen, dass es natürlich im Juni in Afrika weitaus wärmer ist als bei uns jemals, mussten die 4 mit uns fahren. Die einen, weil sie nach 18 Jahren Ehe noch NIEmals alleine mit sich in Urlaub gefahren sind, die anderen, weil sie sich wahrscheinlich im ersten gemeinsamen Urlaub nicht alleine trauten.
Wir uns allerdings schon.
Ich liebe mein Kind und mag meine Freunde sehr. Aber bitte nicht in meinem Jahresurlaub. Man muss sich zum Frühstück verabreden, muss früher zum Abendessen gehen als man Hunger hat, weil eine sonst zur Diva wird.....Ausflüge werden abgebrochen oder gar nicht angetreten.....14 Tage permanete Krankheiten anderer, während man sich selbst gut fühlt...das ist bei aller Liebe tooooo much.

Ich hoffe sehr, wenigstens im Dezember mit meinem Freund nochmal für eine Woche wegfliegen zu können. Wir sagen auch vorher keinem, wann wir fahren...
Sicher ist sicher

Freitag, 31. Mai 2019

Nimm (mir) alles....

Nachdem ich heute einen passenden Blogeintrag von Miri und die Geschichte eines guten Freundes hörte und ich auf der Arbeit sowieso einiges mitbekomme, was das Gegeneinander geschiedener/getrennter Eltern betrifft, konnte ich einmal mehr nur den Kopf schütteln.

Ich bin wirklich aufs tiefste erschüttert, wie sehr Männlein wie Weiblein auf dem Rücken ihrer angeblich so geliebten Kinder persönliche Demütigungen oder das was sie so empfinden, austragen. Das ist einfach nur widerlich und gemein und grenzt für mich an das, was man oft unschuldigen Partnern vorwirft: Kindeswohlgefährdung. Ich kann überhaupt nicht glauben, dass solche Menschen - in der Mehrzahl aber  nicht immer - Frauen, noch ohne Ekel vor sich selbst zu verspüren, in den Spiegel schauen können.
Da wird vor Gericht gelogen um den Ex Alt aussehen zu lassen, um per Gericht den Umgang mit den Kindern verbieten zu lassen, auf das Minimum zu reduzieren oder wenn dann nur im Besein des Jugendamtes, der Großeltern (die der Partner evtl. eh nicht leiden konnte) oder was auch immer. Da wird auf die Einhaltung von Besuchszeiten gepocht um Urlaube und Kuren zu verhindern, selbst aber kann man kurz vor dem Termin dem Expartner absagen
- weil das Kind keine Lust hat (immer wieder gern genommen, stimmt aber auch nur bedingt)
- weil man plötzlich eingeladen ist
- weil das Kind angeblich krank ist
Die Gegenseite, die froh war das Kind endlich sehen zu können, muss sich dem widerspruchslos beugen. Das Mütter immer die armen Seelchen sind, die IMMER vor Gericht Recht bekommen müssen, leugne ich. Das stimmt nicht. Sehr viele Mütter sind rachsüchtige, bis aufs Messer beleidigte Wesen, denen jedes Mittel recht ist ihren Ex fertig zu machen. Wenn sie selbst einen neuen Mann haben, ist das okay und richtig, hat der Ex eine Neue bricht der Krieg evtl. richtig los.
Das habe ich bei meinem Lebensgefährten mitbekommen und auch leider bei anderen.
Ich habe selbst ein Kind und ich musste es tatsächlich alleine großziehen, weil mein Ex weder gerne gezahlt hat, noch jemals das Kind hat wirklich sehen wollen. Mittlerweile ist sie 26, hat ihren Erzeuger das letzte Mal auf der Beerdigung ihres Großvaters gesehen und konnte mit dem weinerlichen Typen, der um Kontakt bettelte, überhaupt nichts anfangen. Und ich kann von mir behaupten, ich hätte ihm alles Möglichkeiten sie zu sehen,  eingeräumt. Wenn er sie denn hätte nutzen wollen. Abgesehen von dem Geld, das ich über Jahre nicht gesehen habe. Ich kann sagen, ich habe das Kind nicht zur Waffe gemacht. Dass er bei ihr keinen guten Eindruck hinterlassen hat, ist tatsächlich ganz und gar sein eigener Verdienst.

Aber wenn ich die Storys über raffgierige Frauen höre, die Jahrelang gut abgesahnt haben, weil ihre Exmänner ihnen mehr Unterhalt zahlen konnten, als ich je netto verdienen werde und die dann zur Hochform auflaufen, wenn abzusehen ist, dass die Männer sich umorientieren werden - sprich eine neue Frau haben, die evtl. mal sagt, du Lieber, du zahlst VIEL zu viel, erkundige dich doch mal ob du ihr fast alles geben musst. Jedenfalls dann könnte ich kotzen. Ich dachte, die Zeiten sind lange vorbei, dass sich die Frau jahrelang durchschnorren kann, weil sie unbedingt zu Hause bleiben muss um die Kinder zu erziehen, statt sich selbst wieder einen Job zu suchen?
Manche scheinen tatsächlich so berechnend zu sein, den Vater ihrer Kinder nach dessen Geldbörse auszusuchen damit sich das ganze auch lohnt...Immer, jedenfalls mindestens 20 Jahre lang. Obacht ihr Herren, wer erst mit über 40 Vater wird, der verfügt evtl. erst dann wieder über eigenes Geld, wenn die Rente schon fast um die Ecke biegt.
Wie gesagt, ich kenne beide Seiten. Natürlich gibt es die, wie mein Ex, die lieber gar nix arbeiten, statt auch nur lumpige 180 Euro zu zahlen, denn mehr habe ich nie gesehen. Ich hatte leider keinen pfändbaren Titel und der hätte mir auch nix genützt, da er wohl immer noch nicht wieder arbeitet. Die Argumentation meiner Schwiegereltern, ich hätte ja nicht umziehen müssen und dorthin ziehen, wo ich weniger Geld verdiene, denn wäre ich in der alten Heimat geblieben, hätte ich ja den Unterhalt fürs Kind nicht gebraucht, habe ich nie verstanden aber ich musste letztendlich damit leben...
Mein Freund hat anfangs für seine beiden Kinder mehr Unterhalt gezahlt als er hätte müssen. Ihm blieben zeitweise nicht mal die üppigen 900 Euro und noch ein paar Zerquetschte um seinen Lebensunterhalt (Miete, Lebensmittel etc.) zu bewältigen. Ein erwachsener Mann über 40 lebt teilweise so schlechter als mancher Azubi....Da hat man gemeinsames Sorgerecht auf dem Papier, wird aber nur um Unterschriften gebeten, weil das Kind angeblich entweder eine Ausbildung macht oder weiter zur Schule geht....was sie denn nun macht, erfährt man nie...Die Mutter verbietet irgendwann, dass die Kinder mit Papa telefonieren dürfen, wenn sie nicht dabei ist (da waren die Kinder 11 und 14 glaube ich...), weil Papa angeblich schlecht über die Mutter reden würde. Was er nie getan hat. Dann durften die Kinder auch nicht mehr mit Oma und Opa reden....Mein Freund ist kein Kämpfer, er wollte nicht dafür kämpfen, dass er die Kinder unter Aufsicht des Jugendamtes sieht, weil sie ihm plötzlich unterstellte, er würde ihnen etwas antun...er hoffte und hofft noch immer, wenn die Kinder größer sind (die Große wird jetzt 18), würden sie den Kontakt suchen. Ich weiß, dass das nicht so sein wird.
Sie waren jahrelang unter den Fittichen ihrer Mutter, die ihrerseits alles getan hat um den Vater wie einen Idioten dastehen zu lassen. Der ist nur noch für eins gut: fürs zahlen. Es gibt eine Zahlungsverpflichtung aber keine der Mutter, dem Vater die Kinder NICHT willentlich vorzuenthalten.
Oder unser Freund M., dessen Ex vor Gericht geschworen hat, er hätte sie geschlagen und die zu seinem Entsetzen damit durchkam und er 10 Wochen lang seinen Sohn nur unter Aufsicht an zwei Tagen die Woche sehen durfte (wenn es ihr dann passte)....
Was sind das zum Teil für Schauspielerinnen?  Ich bin , nicht zum ersten Mal, entsetzt wozu angeblich liebende Eltern in der Lage sind...ihre Kinder als Waffen zu mißbrauchen, Misstrauen zu säen und Zwiespalt zu streuen. Pfui. Ich schäme mich an eurer statt.
Neue Frauen der Exmänner sind IMMER (nahezu) Schlampen, die von den eigenen Kindern ferngehalten werden müssen....was die neuen Typen der Exfrauen angeht, ist alles okay und egal..oder hat es zu sein. Zweierlei Maß, von Gerichten und Anwälten auch noch so unterstützt und geglaubt oder für Recht empfunden. Jugendämter, die nur eine Seite hören und gar keine Wahrheiten und gar kein Wohl entscheiden möchten....
Was für eine Welt.
Überlegt euch alle dreimal ob ihr Kinder in die Welt setzt. Entweder ihr seid diejenigen, die so richtig den Teufel rauslassen oder ihr seid die Opfer. Teams gibt es sehr, sehr, sehr selten. Kenne ich auch, sowas hat aber den absoluten Seltenheitswert.
So, das musste jetzt mal raus

Montag, 6. Mai 2019

Fuck the family

..aber mal ausnahmsweise nicht meine...

Meine Freundin Grit hat 3 Kinder. 2 Mädels und einen Jungen. Sie ist schon einige Jahre geschieden, der Vater der Brut ist kurz nach der Scheidung gestorbenund so zog sie im elterlichen Haus (Ihre Mutter wohnt unten, sie in der oberen Etage) ihre Kinder alleine groß. Die beiden großen (der Sohn und ältere Tochter) sind schon einige Zeit ausgezogen, die 18-jährige, völlig verzogene Svenja, lebt noch daheim.
Nun heiratet die ältere Tochter ihren langjähigen Freund, einen gemeinsamen Sohn haben sie bereits seit einigen Monaten.
Grit hat eine Autoimmunerkrankung, d.h. ihr sind bereits in der Jugend alle Haare ausgefallen. Außerdem hat sie diverse Allergien und trägt eine recht starke Brille. Trotz all dieser nicht so schönen Grundvoraussetzungen hat sie ihren Weg gemacht. Sie hat einen Mann kennengelernt, sie gründeten eine Familie, auch wenn das nicht ewig gehalten hat. Dass sie eine Perrücke trägt, habe ich als ich sie kennenlernte, direkt gesehen. Eigentlich jeder. Besonders schön waren die teilweise auch überhaupt nicht.
Irgendwann hat sie uns mal erzählt, dass es in ihrer Familie keinen guten Umgang mit ihrer, von ihr ja nicht verursachten Haarlosigkeit gibt. Dieses Jahr waren wir zusammen im Urlaub und wollten schnorcheln gehen. Und ich habe ihr direkt gesagt, dass es schön wäre, wenn sie das auch probiert und einfach ihr Fiffy ablässt - es kennt sie dort doch keiner. Ich würde zumindest im Urlaub höchstens ein Tuch umbinden, damit ich nicht Angst haben müsste, dass die Haare leiden. Da sie aber fast immer ihre kleinere Tochter (bei unserem Weiberausflug natürlich nicht) mitnehmen muss und diese das absolut nicht dulden würde (!!!!) ist das bisher keine Option für sie gewesen.
Genausowenig wie ein neuer Mann, denn das hätte die Jüngste auch nicht erlaubt. Sie hat bis vor ein paar Jahren noch das Schlafzimmer mit Mama geteilt - ein Umstand dem ich überhaupt nichts positives abgewinnen kann....was soll das? Meine Mama gehört mir??
Genausowenig wie das Kind überhaupt Ausflüge von Mama nur duldet, wenn sie mitfahren darf.
Oma, die eine Etage tiefer wohnt und anscheinend vom Leben verbittert ist, findet auch, ihre Tochter Grit sollte nicht "so viel" machen, so oft (haha) ausgehen und überhaupt. Wenn Grit nach Ägypten fliegt, passe Omma nicht auf den Hund von Grit auf. Svenja sowieso nicht. Nein, Grit musste ihren Hund einer gänzlich fremden Person geben, weil ihre eigene Familie ihr das nicht gegönnt hat.

Aber wir waren ja bei der Heirat von der großen Tochter. Die ist nächsten Samstag. Seit Monaten haben wir (meine Tanzfreundinnen und moi) geübt. Weil wir nämlich auf der Hochzeit was tanzen wollten, Grit hatte drum gebeten. Organisiert wird die Sause von der jetzt Exfreundin des Sohnes. Und die hat dann gestern freundlicherweise rausgehauen, dass Grits Beitrag nicht gewünscht sei von der Familie.
Eigentlich sollte es eine Überraschung sein, aber die Organisatorin war sich soooo unsicher, dass sie angeblich das Brautpaar selbst gefragt hat, ob die Brautmutterüberraschung erwünscht ist und das ist sie angeblich nicht. Nicht beim Brautpaar, nicht von den eigenen Kindern, und nicht von der Organisatorin. Es sollen nur junge Leute etwas machen. Wir acht aus der Tanzgruppe sind nicht jung, stimmt, wir sind zwischen 36 und sogar 70. Aber ganz ehrlich, wenn man das so vor den Latz geknallt bekommt, ist das schon .....anders.
Nichtmal so sehr für uns, wie für Grit. Die wollte sich einbringen, zumal ihre beiden Töchter früher auch getanzt haben. Und wir haben schon oft auf Hochzeiten getanzt. Aber wenn man auf einmal gesagt bekommt "da gehört das nicht hin" . Das ist schon komisch. Grit war den Tränen nah, nein sie hat geweint, als sie uns ihre Sprachnachricht geschickt hat.
Wie gemein können Kinder sein? Wenn man das als peinlich oder was auch immer eingestuft hat, hätte man direkt am Anfang sagen können: ne, das wird nicht passen. Aber so ist die Brautmutter aus allem raus - nein dekorieren darf sie noch mit.
Ein Brautkleid konnte sie der Tochter nicht allein finanzieren, da wollte sie zumindest den Schleier kaufen aber auch das hat die Hochzeitsplanerin boykottiert  indem sie rief, dass sie das mache. So dass Grit gar nichts bleibt.

Außer Verärgerung über die eigene Familie, die ihr nichts gönnt, ihr nichts anerkennt und sie herumkommandiert.
Wir versuchen schon seit einiger Zeit sie zu bestärken mehr auf sich als auf ihre Kinder zu hören. Die gehen ihrer Wege und fragen sie ja auch nicht um Rat was sie wann tun sollen. Nur umgekehrt - da gibt es immer einen Spruch.
Verkehrte Welt...


Donnerstag, 31. Januar 2019

Die maulende Myrte

Eigentlich nenne ich unseren Kater immer so, wenn er jammernd seinen Willen durchsetzen will.
In diesem Fall ist es aber eher unsere Kollegin Thea. Die schon einige von uns an den Rande des Wahnsinns gebracht hat.
Wenn man sie einfach nur als blöde Kuh bezeichnen könnte, wäre es einfacher. Ist es aber nicht. Bisher war sie zwar anstrengend, hatte aber auch sehr viele nette Momente. Ich würde sie eigentlich als hilfsbereit  und mitfühlend bezeichnen. Ob sie das jetzt noch ist, weiß allerdings keiner.
Denn Madame hatte eine 4-monatige Auszeit, die sie mit 3 Monaten in einer Tagesklinik verbracht hat. Soweit ja wirklich nix schlimmes. Aber es steht zu befürchten, dass das nix geholfen hat....

Thea ist in der Terminplanung für die Gestaltung der Terminpläne für Patienten und die Kollegen zuständig. Sie hat das neue Programm mit auf den Weg gebracht bzw alle Zuarbeiten dazu. Das hat sie wirklich mit viel Engagement und Einsatz gemacht. Ich finde, das Programm läuft gut. Damals habe ich noch mit in der Abteilung gearbeit - als 40 Stunden Kraft, Thea war 30 Stunden beschäftigt und eine weitere mit 20 Stunden. Außer den Terminplänen war auch der Tresen zu besetzen - durch die 20 Stunden Kraft und damals noch durch mich. Wir haben eigentlich gut zusammen gearbeitet. Aber schon da war ersichtlich wie sie unter ihren eigenen Problemen litt...
Aufgewachsen, anscheinend in einer Familie, die mit dem sicher doppelt so intelligenten Kind nichts anfangen konnten. Ihre Mutter ist früh verstorben, in dem Haus im Harz lebt nur noch ihr Vater. Anscheinend auch ein einfältiger, nicht sehr kommunikativer Mann. Thea hat in ihre 2 Ehe zwei Kinder mitgebracht. Der Vater des größeren Kindes hat wohl selten Unterhalt gezahlt und der zweite Sohn entstammt einer Liason mit ihrem damaligen Chef.
Dann lernte sie ihren jetzigen Mann kennen, einen Mann mit ebenfalls multiplen Problemen. Seine Mutter verließ wohl die Familie und die 2 Jungs mussten mit dem Vater alleine aufwachsen (und hatten eine schwere Kindheit). Er hat aus erster Ehe ebenfalls zwei Kinder, die aber nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.


Und so trägt jeder sein unbearbeitetes Vergangenheitsbündel mit sich......er, der Verlassene, der anscheinend auf alle Fälle auch eine Mutti braucht, die Dinge für ihn regelt (er war Jahre nicht beim Zahnarzt, weil er Angst hatte und als sie vor Jahren endlich einen Termin ausmachen durfte, musste  sie zum Händchenhalten mit. Seither ist sie bei allen Arztterminen dabei!!!) und sie, die Macherin, die allerdings auch alles an sich reißt, weil niemand es ihr recht macht.

Auf der Arbeit ruft er ständig an oder der jüngere Sohn. Im Wechsel. Irgendein Problem liegt immer an, dass sie lösen muss. Und wenn es nicht das ist, scheinen die Terminprobleme auf der Arbeit ihr zu schaffen zu machen.
Hinzu kommt allerdings, dass kurz vor meinem Weggang aus der Abteilung die Chefin Thea zur imaginären "Abteilungsleiterin" machte. Imaginär, weil in keinem Schriftstück ihre "Machtstellung" verbrieft ist. Aber Thea fühlte sich geschmeichelt. Und dieses Gefühl von "Macht" über andere..hat irgendwie auch sie verändert. Andauernd war sie bei der Chefin um irgendwas zu regeln....über die Köpfe der Kollegen hinweg....und so war Streit vorprogrammiert. Mütter, die eine Terminverschiebung wollten um an irgendwelchen Aktionen teilnehmen zu können, schmettert sie gerne ein "Nein, DAS geht nicht" - gefolgt von einem "Never ever",  wenn die Mutter abgetrottet war......Ihr anderer Lieblingsspruch "Fertig bin ich damit", wenn sie wieder einmal den Wunsch eines Kollegen abgeschmettert hat.....
Nicht zu vergessen ihre quitschige Stimme, mit der sie das ganze noch fürchterlicher werden lässt. Ihre Stimmfarbe ist wirklich sehr anstrengend um zusammen mit ihrem rot gefärbten Haar wurde sie auch schon von Patienten als roter Fuchs oder rote Hexe bezeichnet.....

Im Oktober letzten Jahres ging es ihr dann wohl so schlecht, weil die Arbeit sie kaputt macht (und ihre Familie - davor war ihr Mann drei Monate krankgeschrieben und besuchte ebenfalls die Tagesklinik), dass sie sich auch einen Platz dort gesucht hat.
Eine kurze Kontaktaufnahme im Dezember, mit der Frage ob sie an unserer Weihnachtsfeier teilnehmen wollte, wurde kurz und knackig abgeschmettert. Danach hat ihre engste Kollegin auch keinen Kontaktversuch mehr unternommen. Ende Dezember war die Maßnahme zu Ende und seither trudelten immer nur 2 wöchige Krankschreibungen ins Haus. Bis jetzt feststeht, dass sie Anfang Februar mittels Hamburger Modell wiederkommen wird. 2 Wochen für 4 Stunden und in der dritten Woche wieder Vollzeit und dann nimmt sie ihren alten Urlaub....

Soweit so gut.
Nur seit sie weg ist, herrscht in allen Abteilungen, mit denen sie zutun hat....himmlische Ruhe. Eine Kollegin aus dem Bereich Sport musste einen Teil ihrer Aufgaben übernehmen, hat sich sehr dort reingefuchst und ALLE sind glücklich.
Bis nächste Woche....denn dann nimmt Thea ihren Platz wieder ein und wenn sie ihn so ausfüllt, wie sie ihn verlassen hat......werden alle sehr, sehr unglücklich werden. Eigentlich soll es ein "Wiedereingliederungsgespräch" geben. Unser oberster Chef ist aber sehr unglücklich damit bzw. will das nicht. Denn man müsse feinfühlig und zart mit der armen Thea umgehen. Auf Nachfrage teilte sie ihrer nächsten Chefin nämlich schon mit, dass es ihr noch immer nicht gut gehe....Aha.
Deswegen müssen jetzt alle leiden....?
Eine Einladung zu einem Ablaufgespräch diese Woche hatte sie schon mit den Worten" Näh, ich bin krangeschrieben, so was mach ich nicht mehr. Außerdem fahre ich in Urlaub" abgelehnt.
Es ist sicher richtig, dass sie so ein Gespräch nicht wahrnehmen muss in ihrer Krankheit aber kollegial ist das nicht. Wenn sie nur das in der Therapie gelernt hat, Prost Mahlzeit.
Eine egomane Kollegin, die nur noch sich sieht, hat uns wahrlich gefehlt aber ich sehe es schon jetzt so kommen.....
Aus einer Whatsapp Gruppe, die aus ihr, der anderen Kollegin, einer ehemaligen Aushilfe und mir noch bestand, hat sie sich bereits im Dezember sang- und klanglos gelöscht. Auf Nachfrage der ehemaligen Kollegin kam ein, sie wolle jetzt privates und berufliches mehr trennen, zurück. In der Gruppe haben wir eigentlich eher Videos, Witze und Urlaubsgrüße versendet. Mich scheint sie sowieso gleich ganz gelöscht zu haben, denn ich kann ihr Profilbild bei Whatsapp nicht mehr sehen.
Da freu ich mich nochmal so dolle, wenn sie Montag wiederkommt und glaubt, die Welt dreht sich nur um sie und ihre Belange....
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