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Mittwoch, 28. November 2018

Ich glaub, mich trifft der Schlag

dachte sich im Sommer meine Freundin Birgit. Was erst wie eine allergische Reaktion auf eine Migränetablette aussah, entpuppte sich nach 2 (!!!) Tagen und 3 verschiedenen Krankenhäusern als Schlaganfall.
 Hätte schlimmer kommen können, denn sprechen konnte sie schon noch.
 In den ersten Wochen konnte sie nichts mehr schlucken, was nicht angedickt worden war  - Dysphagie heißt die Bezeichnung dazu. Sie wurde entweder künstlich ernährt, dickte danach ihr Wasser an und lernte mühsam wieder essen. Was an sich nicht schlecht erschien.
Hört sich blöd an, ist aber so. Birgit ist stark übergewichtig, schon fast immer gewesen, hat Wasser in den Beinen, Hautkrebs im Gesicht... ein bißchen abnehmen hätte nicht geschadet. Leider hat der Schlaganfall irgendwie die Seite gekreuzt - ein Auge hängt minimal und auf der anderen Seite sind die Nervenempfindungen in Arm und Bein gestört. Falls sie sich verbrühen würde, merkt sie es nicht. Allerdings kribbelt wohl jetzt immer wieder schmerzhaft das Bein....Drehschwindel hatte sie anfangs auch, benötigte in der Klinik noch einen Gehwagen. Ich war erschrocken als ich sie so sah.....
Kurz vor Ende ihrer Kur wirkte sie hingegen schon wieder wirklich recht fit. Nur Treppensteigen oder hinabgehen, sieht mühsam aus. 

Während ihres letzten Krankenhausaufenthaltes waren ihre dicken Beine und Waden das erste Mal wieder normal. Leider auch nur, weil sie gelegen hat. Sobald sie wieder "mobil" gemacht wurde, waren auch ihre Beine wieder dick.
Leider zeitlich völlig unpassend standen ein Wohnungsumzug und die 2. Schwangerschaft ihrer Tochter bzw. die Entbindung von Enkel Nr. 2 an. 

Ansich ist eine Schwangerschaft des erwachsenen Kindes ja nix schlimmes. Wenn diese Tochter nicht noch mitten im Studium wäre, das sie sich nur leisten konnte, weil ihre Mutter ihr immer unter die Arme gegriffen hat...wenn die Tochter nicht zum zweiten Mal von einem Idioten schwanger geworden wäre, der wahrscheinlich immer noch in Haft sitzt bzw. so ein Teilzeithäftling wäre....Kind Nr. eins kam, als die Tochter beschloß in Hamburg ihr Abitur nachzumachen. Kind Nr. zwei ist genauso genial geplant.... Nun gut.
Kaum war Birgit mit der Reha fertig, ging es ab nach Hamburg zur schwangeren Tochter. Der sie gleich unter die Arme greifen durfte. Irgendwann kam sie endlich wieder nach Hause um für ihren Umzug zu packen. Dann rief die Tochter an, es ginge ihr schlecht. Also fuhr Mutti mit dem Zug (denn Autofahren darf sie bis auf weiteres nicht mehr, deswegen ist der neue Wagen bei der schwangeren Tochter, die sich freut) wieder nach Hamburg und wieder zurück nach ein paar Tagen und später wieder hin, weil sich herausstellte, die Tochter muss ins Krankenhaus und bis zur Entbindung/Kaiserschnitt dort bleiben. Weil ja kein Papa in Sicht und anscheinend keine Freunde mit Zeit, musste die kranke Oma Birgit wieder nach Hamburg, obwohl da schon der Umzug fast stattgefunden hätte. Zwischendurch gab es noch einen Disput mit der schwangeren Tochter. Da hatte die Oma den Enkel bei sich (was sehr viel Spaß machte, weil der ist vier und sehr agil und die Oma musste packen und die Oma ist auch immer müde). Die Tochter wollte nämlich, dass die Oma Birgit mit dem Enkel wieder nach Hamburg fährt, weil es dort im Krankenhaus im Kreissaal einen Geschwistertag gab. Das hat die Birgit aber ausnahmsweise mal abgelehnt, weil sie völlig kaputt war. Darauf hin hat die Tochter wütend aufgelegt und den ganzen Tag nicht mehr mit ihrer Mutter gesprochen.
Letztendlich wurde das Kind an einem Freitag per Kaiserschnitt geholt, der Enkel Nr. 1 fand dann doch noch in Hamburg kurzzeitig eine Freundin bei der er bleiben konnte und Oma hielt den neuen Enkel glücklich in die Kamera. Am Tag darauf musste sie wieder nach Hause, weil der Umzug endlich stattfinden musste. Das war dann diesen Sonntag, heute ist sie wieder nach Hamburg gefahren, weil der Enkel bei der Freundin abgeholt werden muss, die Oma muss dann wieder aufpassen und wann die Tochter mit Enkel Nr. 2 aus dem Krankenhaus kommt, weiß man evtl. noch gar nicht so genau, weil die Mutter nach dem Kaiserschnitt soviel Blut verloren hat. Aber Oma richtet es ja schon.
Die neue Wohnung ist kaum eingerichtet aber wenn die Tochter ruft....

Ich habe auch eine Tochter. Natürlich reisst man sich für seine Kinder ein Bein aus, wenn es sein muss.
Aber wenn ich gerade erst einen Schlaganfall hatte und ich alle Therapien, die wichtig für mich wären, absagen muss um 150 km alle Nase lang zur Tochter zu fahren.... Nein, ich würde behaupten, das würde ich so nicht machen. Ihr geht es nicht gut, sie hätte Zeit gebraucht für sich aber die einzige Sorge nach der Geburt von Sohn Nr. 2 war: "Mama, kann ich denn wohl noch weitere Kinder bekommen?" Und ich dachte nur, als ich das hörte: ernsthaft? Hast du keine andere Sorgen?

Die Tochter von Birgit war ein wirklich bildschönes Mädchen. Nach ihrer Ausbildung beschloss sie, was ja auch völlig okay ist, dass sie ihren Lehrberuf Friseurin nicht mehr weiter ausüben will. Sie wollte Abitur machen, und dann studieren, irgendwas....Sie entschied sich dann für Lehrerin...wechselte zwischendurch nochmal das Studienfach und lernte ihren damaligen Freund ziemlich zu Anfang ihrer Zeit in Hamburg kennen. Der sie mit Sicherheit dazu brachte über eine Konvertierung zum Islam nachzudenken...was sie dann auch tat. Seitdem gibt es nur noch Kopftuchbilder von ihr....Alleine die Geschichten mit diesem nichtsnutzigen Kerl hätten schon Anlaß genug geboten der Tochter wenigestens einmal mehr die Meinung zu sagen. Denn solange es "nur" ihre Tochter betroffen hätte, okay, ihr Problem. Aber dieses Paar machte ihre Probleme zu Birgits. Und die fühlte sich verpflichtet. So wie jetzt auch.
Sie liebt ihre Omarolle und ich gebe zu, da bin ich schon raus, denn mich dürstet überhaupt nicht danach. Schon gar nicht unter solchen Voraussetzungen. Aber sie traut sich nicht ihrer Tochter zu widersprechen, wenn die ihre Mutter verplant. Und da hört es bei mir auf.
Im Februar sollte die Tochter ein Praktikum in einer Schule machen und geplant war, dass Birgit ihren Jahresurlaub nimmt um dann auf beide Kinder aufzupassen. Ich dachte, das wäre aufgrund der Erkrankung von Birgit gecancelt. Aber es ist nur verschoben....
Birgit ist Mitte 50 und muß eigentlich noch ein paar Jahre arbeiten. Daran ist derzeit überhaupt nicht zu denken. Sie hat jetzt schon 4 Wochen keine Therapien mehr gemacht...sie hatte mir gesagt, im Dezember sei sie wieder hier. Aber schon jetzt kann sie dann nicht, und dann auch  nicht, weil sie wieder in Hamburg sein wird...... Ich könnte im Kreis kotzen.....

Und zu allem Überfluß hat sie sich bei 2 Freundinnen beschwert, dass ich sie nicht besucht hätte nach der Arbeit, als sie ihren Enkel zu Hause hatte.
Wir alle (6 Frauen) sehen uns regelmäßig zum tanzen, im Sommer am Strand und natürlich zu allen Geburstagen und manchmal auch zwischendurch. Aber Besuche zu Hause sind eher selten. Ich arbeite 3x in der Woche noch nach den 8 Stunden in meinem Nebenjob. Wenn ich nicht arbeiten muss, habe ich oft noch Termine und wenn ich endlich mal einen Tag um halb 5 frei habe, bin ich glücklich.
Aber wie ich erfuhr, hätte ich nach der Arbeit vorbei kommen müssen. Uneingeladen, was noch nie mein Ding war. Ich rufe nie irgendwen an und ich langweile mich nicht um andere unangemeldet zu besuchen. Hätte sie mir geschrieben, wäre ich natürlich vorbei gekommen. Aber ich gestehe, ein wuseliger Enkel ist nicht meine Baustelle. Ich bin eher so der Tiertyp....
Mein Kind hat einen Hund, das ist mein tierischer Enkel und das ist gut so.

Oder muß man aus Verpflichtung seinen Kindern alles nachsehen und sich selbst darüber vergessen? Dann schimpft mich Rabenmutter, denn das mache ich nicht.

Montag, 12. November 2018

Mein Freund...

Ich bin in Trauer.
Nein, es ist niemand gestorben, jedenfalls nicht dass ich es wüsste. Aber meine Adoptionspläne haben sich momentan in nichts aufgelöst....

Es begab sich diesen Sommer im fernen Ägpyten...wie immer und mit Leidenschaft habe ich Katzen gefüttert und einige Freunde gefunden. Dank FB kannte ich auch tatsächlich einige Katzen schon mit Namen, die sich im Hotel befanden (welches ich auch aus genau diesem Grund aussuchte: dass ja die dort befindlichen Tiere nicht verjagt, vergiftet oder einfach gefangen und in der Wüste freigelassen werden). Täglich ging ich meine Fütterrunde. Und vor dem Eingang des Hotels fand ich auch einen netten Ladenbesitzer, der ebenfalls dort 2 Katzen füttert, sofern ihm Gäste dort Futter dalassen. Dort sind wir uns das erste Mal begegnet. Tretel, der seinem Namen alle Ehre machte und vor Freude, dass er auch was zu essen bekam, statt zu fressen erst mal aufgeregt vor sich hin tretelte...

Bei den übrigen Katzen erfreute er sich vor dem Eingang keiner großen Beliebtheit. Caro und Robin, die Katzen , die sich das Revier vor dem Eingang bzw. an dem Laden erobert waren, verteidigten ihre Näpfe bis aufs Messer, quasi. Ich musste Tretel zusammen mit einer Bekannten in einigem Abstand füttern, sonst wurde er verkloppt. Wie man an dem gekappten Ohr erkennen kann, ist er auch bereits kastriert.
Ein wirklich liebes Tier, noch nicht sehr alt aber sehr lieb. Wir sind ihm alle verfallen.

Zu Hause hab ich oft an ihn gedacht. Die Katzen im Hotel werden von sehr tielieben Damen, die dort mehr als einmal im Jahr Urlaub machen, gerne nach Deutschland vermittelt, denn die Hotelbesitzer dulden auch nur eine geringe Menge an Katzen in der Anlage und leider finden immer wieder unkastrierte, schwangere Damen den Weg dort hin...die Spirale scheint nie zu Ende zu gehen....aber alles sind unermüdlich. Einige echte Schönheiten weilen im Hotel, die zum Teil aber tatsächlich schon auf dem Weg in ein sorgloses Leben mit immer genug fressen sind...
Und ich dachte an Tretel. Der ja noch nicht mal in der Anlage lebt, sondern davor, an der Strasse. Der dort nicht gemocht wird. Der aber so sozial wirkt. Und entgegen den Wünschen meines Freundes, der natürlich richtigerweise unsere 2 zu Hause für genug hält, hab ich beschlossen, dass Tretel zu uns darf. Weil ich mir vorstellte, dass er mit unserer leicht kratzbürstigen Lotte zurecht kommen wird...
Und wie der Zufall es wollte, sind seit einigen Tagen auch wieder 3 sehr engagierte Damen vor Ort, die mir Tretel einfangen wollten, zum Tierarzt bringen für benötigte Impfungen und ein Quarantäne Platz in einer Tierpension war auch schon gebucht.
Nur leider ist kurz vor der Ankunft der Damen der gute Tretel spurlos verschwunden.
Ich hab so gehofft, ein Tag okay...aber 2, drei, vier ohne eine Spur von ihm....

Irgendwas ist ihm passiert. Und ich fühle mich schuldig, ich fühl mich leer...wie damals mit Liebeskummer oder einfach unglücklich. Dieser einzigartig liebevolle Kater, der nur jemanden zum streicheln wollte und einen Fressnapf für sich...Ich hätte dir das gerne gegeben und hoffe natürlich immer noch, dass du wieder auftauchst.....Und das dann hoffentlich jemand da ist, der weiß, dass du ein Zuhause bekommen sollst......Ich hab meinen beiden doch schon so viel von dir erzählt.....

Donnerstag, 11. Oktober 2018

Wünsch dir was...


Es sind ja nicht nur manchmal die Kollegen oder Chefs, die einen am eigenen Verstand verzweifeln lassen.
Bisweilen sind es natürlich auch unsere „Gäste“. Die einen guten Querschnitt des gemeinen Volkes (und manchmal sind sie genau das: gemein im eigentlichen Sinne) abgeben. Und verstehen lassen, warum eine Frau bestrebt ist, einem Rettungswagen das Sirenengeheul verbieten zu lassen, weil ihr Kind davon wach wird…..
Diese Art Menschen, die sich über etwas beschweren und natürlich erwarten, dass ihrem Wunsch entsprochen wird. Sofort. Die Konsequenzen dahinter sind ihnen natürlich egal. Nicht verstanden? Beispiel:
- Man(n)/Frau beschwert sich über Kollegen X, der sei unfreundlich, unsympathisch, nicht ihr Fall etc. – könnte im übelsten Fall dazu führen, dass der mal eben seinen Job verliert aber das ist, natürlich, egal. Hauptsache der Gast/Kund/Ar… kriegt seinen Willen
In einem Hotel im Ausland gibt es Tiere, sagen wir Katzen, Gast beschwert sich, weil er die Tiere nicht mag, getan haben sie ihm nix. Tags darauf fahren Hotelangestellte mit eingefangenen Tieren raus aufs Meer… Gast schreibt hinterher begeistert bei Holidaych..: „so schön da und nachher absolut tierfrei“.

Ja, Hauptsache man hat endlich mal Recht bekommen. Zu Hause hat man nix zu sagen, dem Chef würde man nie Widerworte geben aber woanders kann man ja mal rauslassen, was in heimischen Gefilden nicht so geht.

Die Matratzen sind entweder zu weich oder zu hart, das fällt grundsätzlich erst nach Feierabend der Angestellten auf, damit die einzelne Person im Spätdienst gerne was zu schleppen hat.
Das Wurst und Käseangebot ist IMMER zu klein, weil man auch zu Hause mehr als 10 Sorten täglich wechselnd im Angebot hat.
Das Essen für Kind ist nicht kindgerecht – entweder zu wenig Pommes oder der Makel, dass es überhaupt sowas gibt. Für die einen sind Chickenwings „artgerecht“ für die anderen Gemüse (das bei uns Kinder grundsätzlich freiwillig höchstens zu 30% wollen). Die einen plädieren für „Zwangslöffel“ an Gemüse, damit fern der Heimat das geleistet wird, was sie selbst nicht schaffen. Die anderen möchten gerne ein Kinderbuffet, damit die lieben Kleinen selbst im Essen rummanschen können. Andere möchten ihre Kinder gerne nach 3 Wochen wiedersehen.
Die Öffnungszeiten von was auch immer sind immer zu kurz. Alle, aber wirklich alle Teilnehmer bestimmter Maßnahmen verkehren nur in 4*+ Hotels in ihrer Freizeit und erwarten daher, dass auch in völlig artfremden Einrichtungen 24h pro Tag ihre Wünsche von den Lippen gelesen werden.
Niemand wohnt in Ballungsgebieten in höheren Stockwerken als 3. Etage. Es sei denn, die höheren Etagen sind hübscher eingerichtet, dann kann man das nochmal überdenken…. Niemand arbeitet auch in Ballungsgebieten in Hochhäusern…anscheinend….

Familienbetten hat jeder. Jedes Hotel, jede Pension, jede Ferienwohnung.
Nicht? Komisch. Ist doch normal, dass man mit 3 Kindern nur in einem großen Bett schlafen kann.
Nein, der Rest kann unter gar keinen Umständen in der Nähe des Kindes schlafen. Kind schnarcht, Person selbst schnarcht……Wie? Sie können nicht mal eben das Zimmer umbauen? Wo gibt es denn sowas, empörend.

Genauso empörend, das es nicht auf jeder Etage Wasserspender gibt. Okay, aus dem Wasserhahn selbst kommt Wasser ohne Kohlensäure. Ginge aber auch. Aus dem „Automaten“ wäre hübscher. Warum gibt es den nun nicht auf allen vorhandenen (vielen) Etagen? Ach, gibt es nur unten. Ja lauf ich denn extra runter? Nein, du Drops, du könntest deine Wasserflasche bei jedem Gang zum Essen befüllen…oder in deinem Zimmer…Aber wenn nicht Trinkwasser draufsteht, ist auch keins drin…..

Ich könnte mehrere Seiten füllen. Manche Wünsche sind auch lustig. Mir fallen leider gerade keine ein aber es gibt auch durchaus witzige Anfragen. Die allerdings nicht so gemeint sind. Die wir aber so finden.
Denn irgendwie in all diesem Chaos muss man ja seinen Humor behalten, sonst würde man/frau am Ende noch sagen, was so still denkt..
und lächelt.
Das habe ich zumindest gelernt. Man kann seine „Feinde“ auch prima weglächeln.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Rückblick ...zurückgeklaut von der bezaubernden Annika

Kevin Costner in „Der mit dem Wolf tanzt“…was war ich beeindruckt (und bin es immer noch) als er mit ausgestreckten Armen auf seinem Pferd über eine Wiese ritt…..das wäre so toll, das zu können…..
Dieses Jahr habe ich mich mit über 50 auch auf ein Pferd getraut. Aber eigentlich unfreiwillig. Und leider habe ich es auch bei weitem nicht zu dieser Performance gebracht. Im Gegenteil. Ich war froh, dass ich den 2 ½ stündigen Ausritt irgendwie überlebt habe. 
Nachdem mein Freund und ich jahrelang alleine im Urlaub waren, ist dieses Jahr meine Tochter mitgekommen. Außerdem ein befreundetes Ehepaar. Während unserer ersten 11 Tage alleine, haben wir natürlich überlegt, was wir unseren „Gästen“ so bieten können. Und da am Strand immer entweder Oscar, das Dromedar oder ein hübsch aussehendes Pferdchen seine Runden drehten, kam mir die Idee für mein Kind einen Ausritt zu organisieren. Und da meine Freundin immer erzählt hatte, das ihr Opa Pferde gezüchtet und sie Pferde zugeritten hat, war klar, dass die beiden in den Genuss kommen sollten. Ich sah mich eigentlich in der Zeit müßig am Strand liegen. 
Leider sahen die beiden Damen das anders. Meine Tochter war sich im Vorfeld nicht sicher, ob ihr die Tierhaltung gefallen würde, meine Freundin war auf einmal vor Ewigkeiten das letzte mal geritten und außerdem würden sie nicht alleine mit Abdo, dem Reitstallbesitzer ausreiten wollen…blabla. Ich sollte mit. Ich. Vor ca. 30 Jahren saß ich mal kurz auf dem Pferd meines damaligen Freundes. Nicht lange und nicht sehr erfolgreich. Aber gut. Wahrscheinlich war mir die Sonne schon zu sehr aufs Gehirn geschienen. In einem Anfall von Größenwahn buchte ich den Ausritt für 3. Nachmittags ging es dann los. Treffpunkt, mit dem zerbeulten Auto von Abdo zu seinem eigentlichen Stall, Fohlen bewundert (süß!!), die bereits gesattelten Pferde beäugt……und innerlich gebetet, dass eines dieser Pferdchen das Temperament einer Schlaftablette hat. 
Einzige Anweisung vor diesem Ausritt von Abdo an uns war: lange Hosen anziehen und feste Schuhe. Meine Tochter hatte wenigstens Turnschuhe dabei und Leggings. Meine Freundin und ich sind mit Badeschuhen und meiner einer mit einer Art Haremshose aus sehr seidigem Stoff zum Reiten erschienen…..was „ordentliches“ hab ich einfach im Urlaub nicht dabei. Nach kurzer Zeit hatte auch jeder „sein“ Pferd, ich bekam Farida, die stoisch dastand. Während ich überlegte, wie ich auf das Pferd kommen sollte. Da stand nämlich weder ein Schemel, noch ein Tritt, noch irgendwas. 
Im Film sieht das ja immer total lässig aus, wie sich Menschen auf ihr Pferd schwingen. Mir war schon vorher klar, das mein Körpergewicht gar nicht so leicht nach oben zu bewegen ist und so war es auch. Dank der Hilfe eines Stallburschen, saß ich dann doch irgendwie oben. Und träumte nahezu sofort davon einfach hier vor dem Stall stehen bleiben zu dürfen. Obwohl die Araber ja nicht so groß sind (meine jetzt die Pferde obwohl es für die Menschen auch oft zutrifft…), kam es mir verdammt hoch vor. 
Und dann bewegte es sich auch noch…und ich rutsche sofort aus den Steigbügeln und meine Hose, weil sie ja aus so herrlich fließendem Stoff ist, rutscht ebenfalls hin und her…samt ihrem Inhalt…also mir….Ich konnte allerdings jetzt kaum sagen, Stopp, blasen wir das ganze ab. Ich musste da durch. Außer uns war noch der neue arabische Freund meiner Tochter mitgekommen und ein weiterer Urlaubsgast, ein Mädchen aus Bayern, das natürlich zu Hause ein eigenes Pferd hatte. 
Ich war weit und breit der einzige Drops, der überhaupt keine Ahnung hat. Was jeder Pferdefreund daran merken konnte, dass ich zuerst über den fehlenden „Knauf“ am Sattel schimpfte. Ich hätte mich gerne daran festgekrallt aber das gibt es ja nur beim Westernreiten……Wie man die sogenannten „Zügel“ halten sollte, konnte mir auch niemand eindeutig erklären. Der Eine empfahl mir, die Zügel beide in eine Hand zu nehmen und mich mit der anderen Hand in den Sattel zu krallen…naja, so genau hat das natürlich niemand gesagt…der Andere sagte ich müsse die Zügel jeweils links und rechts über die Hand legen…Schlaufe machen…Häh? 
Wie ich so mit meinen Händen beschäftigt bin, verliere ich völlig die Körperspannung, was sich sofort rächt. Alle anderen sind los..und auch Farida setzt sich in Bewegung, was mich sofort in Panik versetzt, weil ich so unelegant auf ihr sitze. Mein Gott, warum hat mir keiner gesagt, dass Schritt auch schon ganz schön schnell ist? Und das wir, bis wir zur Wüste kommen ewig an der Hauptstrasse (!!!) entlangreiten und wie hoch die Bürgersteige sind, die wir auch manchmal benutzen, hab ich kurzfristig auch vergessen. 
Zwischendrin legen die anderen einen Galopp ein, die Sonne brennt und der Weg ist noch weit. Farida, die wirklich die Ruhe selbst ist, hat irgendwann die Schnauze voll und galoppiert auch los.. Ich schreie aber trotz meiner Panik fällt es mir gottlob trotzdem ein, die Zügel anzuziehen und siehe da, sie hält sofort an. Auf dem weiteren Weg versucht der 2. Reitguide mir das galoppieren beizubringen. Ich bemühe mich aber ich sehe den Asphalt unter mir und stelle mir quasi unentwegt vor, wie ich auf den harten Boden knalle….ein Albtraum…
Irgendwann ist endlich das unbebaute große Stück Land in Sicht ….Wüste….hier fällt der Weg ein wenig ab…mir kommt es vor wie eine riesige Hürde und ich bin froh, dass mein Kind mir sagt, ich solle mich nach hinten lehnen, damit ich ein Gegengewicht darstelle….in der Wüste selbst bin ich weniger nervös. Ich bilde mir ein, dass es weniger schmerzt, wenn ich hier vom Pferd falle…was gottseidank, nicht passiert. Zwischendurch probiere ich – wenn auch nur wenige Sekunden – selbst zu galoppieren..aber ich habe einfach Angst…..mein Kind hingegen reitet wie der Wind…die Mähne ihres Schimmels fliegt….ihre Mähne fliegt…sie ist glücklich und irgendwann nur noch ein kleiner Punkt….Ich komme mir vor, wie die, die mit einem Esel am Ende der Karawane hinterhertrottet. 
Der Guide, der mir zugeteilt wurde, tut mir echt leid, wie er da so neben mir herschleichen muss….Die anderen haben irgendwann das Meer erreicht und gehen mit ihren Pferden hinein….ich beäuge das Rudel freilebender wilder Hunde und beschließe lieber schonmal den Rückweg anzutreten. Es dauert auch nicht lange, da haben mich natürlich alle wieder eingeholt und es geht wieder zurück. Ob ich Farida die Schenkel in die Flanken haue oder nicht, interessiert sie indessen wenig…wenn mein Guide schnalzt hoppelt sie los und ich versuche meine Panik nicht sichtbar werden zu lassen. Auf dem Rückweg werde ich dann auch von Abdo (der im übrigen nur mit Flipflops auf seiner wunderschönen Stute Shakira reitet) gefragt, ob mir der Ausflug nicht gefallen hat. Es fällt sowohl ihm als auch dem anderen Guide schwer zu verstehen, dass mit mir alles in Ordnung ist, dass ich einfach froh bin, nicht gefallen zu sein (bis jetzt). 
Auf der Rückweg nehmen wir einen anderen Weg, zum Stall wäre es zu weit, die Sonne steht schon tiefer, die Jungs haben Durst, denn es ist Ramadan und erst ab halb 7 dürfen sie wieder essen und trinken .  Allerdings führt der Weg immer noch an der Hauptstrasse entlang, wir reiten quasi im Gegenverkehr und ich sehe vor meinem Auge schon mein Pferd endgültig durchdrehen und in die Autos preschen… Alle Autofahrer, und es sind gottlob sehr wenige auf diesem Stück, hupen, wenn sie uns sehen. Das machen sie stets und ständig alle dort. Ich bin mehr als froh, dass die Pferde niemals die Contenance verlieren.. Kurz vor Erreichen des Nachbarhotels, bei dem auch ein Stall ist, hat mein Guide es endgültig eilig und er nimmt mir die Zügel ab um Farida zu lenken und galoppiert los…….Am Stall angekommen bleibt noch die letzte Hürde: Wie steige ich wieder ab? Ich rutsche, wie üblich - unelegant, an einer Seite herunter und verharre mit gekrümmten Beinen in einer John-Wayne ähnlichen Stellung…unfähig mich gerade hinzustellen. Ich starre entsetzt auf meine Beine und muss lachen… die ersten Schritte auf festem Boden waren wirklich seltsam…..und der Muskelkater in den nächsten Tagen erinnerte mich auch nachdrücklich an dieses Erlebnis….
Ich bin im Übrigen die Einzige, die kein stolzes Foto von sich hat machen lassen…auf einem Bild ist mein schlapper Körper im Hintergrund zu sehen….ich fand, das reichte auch…Als wir wieder zu unserem Zimmer gingen , hatte ich ganz kurz eine Idee als ich den Reitplatz sah..warum hab ich Tölpel nicht einfach vorher mal eine Reitstunde genommen? Wahrscheinlich hätte ich dann nicht die halbe Gegend zusammen gequiekt……Mal sehen, welche tolle Eingebung ich nächstes Jahr habe…..vielleicht Reiten auf Oscar…das muss ja noch schlimmer sein, wenn man so weit oben sitzt und das Ding losgaloppelt…..
Ich bin im Hintergrund der nasse Sack...

Mein begeistertes Kind

Dienstag, 9. Oktober 2018

Let's get bored

Houston, wir haben ein Problem.
Und zu allem Übel ist es noch nichtmal ein Neues. Es heißt schlicht: Langeweile.

Es ist wirklich eine Leistung, und diesmal mal nicht meine, Mitarbeiter im Verlauf von 20 Jahren derartig zu zermürben, dass man seine vorhandene Intelligenz und Hingabe an einen Job auf ein Minimum herunterschraubt.
Natürlich hätte ich gehen können, allein, den Zeitpunkt habe ich irgendwie verpasst, wohl irgendwie gehofft, es wird besser.
Aber das wurde es natürlich langfristig eben nicht. Dabei würde die Umschreibung des Arbeitsfeldes manch einen in Jubel ausbrechen lassen:
 - Chef ist so gut wie nie da, weiß auch gar nicht, was genau die einzelnen Mitarbeiter so tun
 - dem Chef ist es auch egal, wie lange wer Pause macht, wann wer kommt und ob man evtl. bereits eine Stunde vor Feierabend fertig angezogen im Pausenraum sitzt (sollte er das mitbekommen, sagt er nur freundlich "dann gehen Sie doch schon mal")

Allerdings ist es auch egal, ob man etwas kann. Gehört man nicht zum erlesenen Kreis der Speichellecker, kann man auf eigene Kosten was dazu gelernt haben, es interessiert nicht. Wird ein eigentlich passender Posten frei, wird man garantiert übergangen, wenn die "netten" engen Kollegen ihn passend beeinflussen...Denn er glaubt seinem Vorzimmer jedes Wort, nein das ist falsch...eigentlich glaubt er jedem, der ihm eine Story zuerst erzählt alles. Versuchst du als Zweiter die Story zu relativieren, hast du eh schon verloren. Nr. 1 hat immer Recht.

Wenn seine rechte Hand (die fürs Grobe und die unangenehmen Dinge) ihre Bekannten für Stellen vorschlägt, werden plötzlich auch mal höhere Stundenlöhne für ungelernte Kräfte gezahlt. Die eigenen Kinder, die gerne in den Ferien eingeteilt werden, bekommen natürlich mehr als den Mindestlohn. Es werden auch gerne 40 Stunden Kräfte für Jobs eingestellt, die nur 20 oder 30 Stunden Arbeit verrichten müssen. Da wird an nichts gespart.
Da es keinen Haustarifvertrag gibt, ist der eigene Lohn immer Verhandlungssache. Und da gibt es wenig Spielraum. Wer nicht mehr leistet (und irgendwann ist diese Argumentationsspirale auch ausgelutscht), bekommmt auch nach 20 Jahren nicht mehr. Lohnerhöhungen automatisch? Gibt es nicht. Erhöhungen auf Nachfrage evtl. alle 5 oder 10 Jahre....das macht dann innerhalb von 20 Jahren evtl. 200 Euro brutto aus. Die nächste Mieterhöhung/Strompreiserhöhung etc. machen das so schnell wieder wett, dass natürlich nur noch ein Zweitjob in Frage kommt.

Und dann wird man irgendwann müde des Ganzen.
Tausend Verbesserungsgedanken blieben auf der Strecke. Dinge, die dem Betrieb sogar Geld gespart hätten, dafür aber jedem eine gleichbleibende Arbeit beschert hätten und nicht Tage voller Langeweile.
Mein Kollege hatte vor mir auch eine Vollzeitkollegin. Die ging dann in Rente und ich bewarb mich intern auf den Job. Streng genommen brauchen wir keine 2 40h Kräfte hier. Eine Voll- und eine TZ Kraft wären völlig ausreichend. Mittlerweile bin ich froh, wenn mein Kollege Urlaub hat, damit ich mehr zu tun habe. Und mein Kollege hat (warum auch immer) mittlerweile unfassbare 41 Tage Urlaub (neue Kollegen haben 24 Tage und dabei bleibt es).
Montags ist es besonders schlimm für mich. Dann ist mein Freund auf Montage gefahren, ich hasse Montage (jetzt mein ich den Wochentag, hach schwieriges Wortspiel), ich hasse langeweile und ich hasse das Gefühl meine Arbeitsfreude vergeudet zu haben und nichts ändern zu können.
Ich fühle mich mittlerweile manchmal so leer, dass ich verstehen kann, wie sich ein Mensch mit Depressionen fühlt.......Es ist grauenvoll.
Morgen ist es wenigstens 3/4 des Tages anders. Da ist was zu tun. Wenn auch nur für ein paar Stunden.....Und dabei hatte ich neulich erst 3 Tage Urlaub....

Ich habe Montagsblues....
Und nachher noch einen Job, in dem ich dann 2 Stunden wirklich arbeiten werde....

Meine Güte Deutschland, ihr möchtegern Yuppie-Chefs, ihr nicht-über-den-Tellerrand-seher, ich weiß von vielen Leuten, dass sie in ihren Betrieben nicht gefordert und nicht gefördert werden. Was könnte man nicht alles leisten, wenn man es nur wollen würde.......Das stinkt mir am meisten, das Ressourcen gar nicht genutzt werden sollen.......

Montag, 8. Oktober 2018

Vermisst oder mit Freude vergessen?

Ich glaube hoffe ja, dass es im WWW noch mehr solcher Exemplare wie mich gibt.
Die Sendungen sehen, die eigentlich so gar nicht zu passen scheinen. Ich oute mich demzufolge mal als glühende Seherin der Sendungen Vermisst und Bitte melde dich.
Nicht gesehen, und das möchte ich in diesem Zusammenhang dringend betonen! - Verzeih mir. Obwohl ich tief in mir drin immer die Angst hatte, das meine Mutter sich bei dem Sender meldet um mich in die Öffentlichkeit zu zerren: Sie die alte, einsame Frau und da die bösartige Tochter, die einfach den Kontakt abgebrochen hat. Aber irgendwie passt das ja auch nicht ganz zum Titel, denn der setzt ja voraus, dass sie sich bei mir entschuldigen müsste (wozu sie auch allen Grund hätte...) und damit endete meine Panik. Denn ich wüsste nicht, dass sie sich jemals bei irgendjemandem in ihrem Leben entschuldigt hätte.

Was mich beim schauen dieser Sendungen so erschüttert, bin ich tatsächlich selbst. Denn ich kann mir gar nicht erklären, warum ich diese Formate so gerne schaue. Mich berührt tatsächlich die Freude, die manche empfinden, wenn sie nach 30/40/50 Jahren Verwandte treffen, ihre Mütter kennenlernen oder Geschwister, die sie gar nicht zu haben glaubten. Und doch ist mir persönlich diese Freude völlig fremd.
Wie viel Hoffnung haben die Protagonisten in ihre unbekannten Verwandten gelegt? Und dann steht eine zahnlose südosteuropäische Verwandte vor ihnen...ist es wirklich das, was man sich erhofft hat? Ist es wirklich egal? Der Mensch, wie auch immer er aussieht ist de facto eine wildfremde Person, Mama, Schwester oder Tante hin oder her. Ich habe zwar selbst schon feuchte Augen bei den manchmal wirklich rührend anzusehenden Wiedersehen gehabt aber es bleibt mir persönlich trotz allem immer fremd. Nur weil man einen Genpool hat, ist doch lebenslange Liebe und Zuneigung nicht damit verbunden. Ich verstehe diesen Zwiespalt in mir selbst gar nicht...
Der eine hat händeringend jahre(jahrzehnte)lang gesucht und der andere nicht...was ja irgendwie auch enttäuschend sein muss, oder?
Ich kenne meine Familie (zum Teil leider...) und habe meinen Bruder seit bestimmt 10 Jahren nicht gesehen und so Ehefrau Nr. 2 und 3 verpasst. Wir hatten nie Streit, es gibt eigentlich keinen Grund für die Entfremdung aber es ist wie es ist. Er hat kein Interesse an mir und so habe ich damit auch abgeschlossen.

Neulich ist mein Vater gestorben. Der einzige zu dem ich tatsächlich noch Kontakt hatte. Erfahren habe ich es durch eine Kollegin. Meine Mutter, die meine Telefon Nr. nicht mehr hat, rief bei mir auf der Arbeit an und statt um Rückruf zu bitten, hat sie meine Kollegin mir ausrichten lassen, dass mein Vater gestorben ist.

Wieder eine Woche später erhielt ich über Messenger eine Nachricht meiner Nichte, dass es schade gewesen sei, dass ich nicht zur Beerdigung war. Nur dass ich davon nichts wusste und die angeblichen Nachrichten meines Bruders als SMS im Nirvana verhallt sind...Hätte man mich über Messenger anschrieben, hätte ich es wenigstens gewußt. Wenn ich auch nicht hingefahren wäre. Die Wahl hatte ich nun eh nicht. Aber ich habe in mich hingehorcht....und da war nichts. Nicht, dass ich nicht traurig wäre, irgendwie. Aber übrig geblieben wären am Grab nur heuchelnde Verwandte und meine Mutter....und das wäre es mir, so böse das sicher auch geschrieben klingt, nicht wert gewesen. Vorwürfe, die Kinder fürs eigene Elend verantwortlichen machen etc...das muss ich mir nicht mehr geben.
Meine Eltern waren die letzten 20 Jahre ein einziges Mahnmal für mich. Du kannst alles sein nur werde nicht so wie sie. Lebe niemals so wie sie.
Eine Kollegin meinte (die das ja leider alles mitbekommen haben, was mir sehr unangenehm ist), ich müsse zur Beerdigung fahren, das würde mir ewig nachhängen. Das Gefühl habe ich nicht. Ich kann mich sehr gut erinnern, dass mein Vater gar keine herkömmliche Beerdigung wollte. Nun hat er eine bekommen. Mit allem Tamtam anscheinend.

Machs gut Papa, wir haben uns auch ewig nicht gesehen aber deswegen vergesse ich dich sicher nicht!

Freitag, 5. Oktober 2018

Altersmilde

Manchmal bin ich mir selbst nicht sicher, ob ich tatsächlich mit dem Alter Milde statt Aufregung walten lasse, oder ob mir einfach viel mehr egal ist.......
Was habe ich mich sonst aufregen können....aber ganz viele Dinge gehen mit einfach nur noch am A...vorbei.


Was mir allerdings nicht egal ist, und das wird quasi mit dem Alter immer schlimmer, sind Tiere.
Sie sind mir tatsächlich lieber als die meisten meiner Mitmenschen und manchmal, aber nur ganz wirklich manchmal,
ängstigt mich das selbst.
Weil ich selbst merke,
ich werde 


wunderlich

wahrscheinlich...

Wenn man mich früher gefragt hätte, was mein größter Lebenswunsch wäre, wenn eine Fee käme und man drei Wünsche frei hätte, wäre immer dabei gewesen: richtig toll singen können. Für die anderen beiden Wünsche wär mir (bin ich bekloppst?) gar nix eingefallen.
Heute allerdings würde ich sagen: Käme ich nochmal auf die Welt, würde ich natürlich dies und jenes sowieso anders machen und vor allen Dingen würde ich den meisten "weltlichen" Dingen, wie einer Tasche von Dies, einem Ring von Dem und Klamotten von Bumsdings abschwören (sogar von Schuhen!!) und mich dem Tierschutz widmen.
Seit Jahren folge ich einer Organisation in Australien, die sich zumeist um kranke Schafe kümmert aber auch Kühe und Schweine auf der Farm leben hat, die woanders getötet oder geschlachtet worden wären...und ich wünschte, ich könnte dort arbeiten...
Natürlich könnte ich auch jetzt noch mehr im Tierschutz machen. Ich spende bei Organisationen, die ich kenne, gebe wirklich gerne Geld aus, dass ich sparen müsste...eigentlich. Aber das ist alles nur so wenig....

Ich bewundere tatsächlich alle Menschen, die ihr ganzes Leben danach ausrichten und mit richtig Herzblut dabei sind. Das angebliche Leid mancher Menschen hingegen, ist mir schnurps. Und ich meine damit natürlich nicht Menschen in Notgebieten. Ich meine die Menschen, die HIER um mich herum sind und deren Tagewerk erst vollbracht ist, wenn sie von morgens bis abends herumjammern wegen nichts......

Meine Herren,
wahrscheinlich kein allzugutes Thema für ein Willkommensdingens.
Aber ich kann auch anders...

manchmal