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Montag, 13. Juli 2020

Ups and downs

Eigentlich ein unpassender Titel. Downs und Superdowns trifft es doch eher.

Schrieb ich am Jahresanfang über die vergebliche Bewerbung vom Kind, im Februar vom Ableben meines ersten Freundes...reihte sich im März zu unserer aller Unfreude Corona in den Reigen ein.
Und sitzt immer noch fett grinsend über uns Menschen, die knubbeligen kleinen Beine halb im Schneidersitz und kichert sich eins über die Vorstellungen und Pläne der Menschen.......
Es war von Anfang an wie ein leider wahrgewordener Alptraum....etwas das als Hollywood Streifen durch gehen könnte aber doch nicht Tatsache wird...I am legend in echt, nur ohne Aliens, wie mein Kollege immer sagte. Denn plötzlich gab es einen Lock-down, wurden Geschäfte geschlossen, Dinge, die immer selbstverständlich waren, verboten und mein Wohnort glich für Wochen einer Einöde. Etwas, das mir von Anfang an keine Freude bereitet hat.
Immer, wenn ich auf Menschen traf - online natürlich- die berichteten, wie sehr diese Zeit sie entschleunigt hat, wie sie sich angenehmen Dingen zugewandt haben, die Stille genossen etc., habe ich nur den Kopf schütteln können. Ich hatte niemals auch nur einen angenehmen Gedanken in der Zeit. Sofort hatte ich Angst um meinen Arbeitsplatz, meine Möglichkeiten meinen Kredit abzuzahlen....Angst, dass meine Tochter und ihr Freund Kurzarbeit machen müssen etc.
Letztendlich war ich nur für 2 Monate auf 50% - was mir aber direkt garantierten Kontakt zum Finanzamt 2021 beschert, was ich unbedingt vermeiden wollte.
Ich war also nicht immer zu Hause aber auf der Arbeit war es gespenstisch....außer mir höchstens noch 2 Kollegen da...am Strand kein Mensch, auf der Straße kaum ein Auto...wo sich normalerweise zu Ostern Leute gedrängelt hätten, waren nur Spatzen und ich unterwegs.....Sand war auf die Pflanzungen im Glasanbau geweht...es hatte wirklich etwas von Endzeit...
Ich fand es grauenvoll.
Anfang des Jahres lachte ich noch über eine Freundin, die sich nach den ersten Nachrichten über Covid-19 Masken in ihrem Baumarkt kaufte, weil sie diese im Urlaub benutzen wollte. Ich wiegelte ab und dachte auch anfangs, das ist in China. Weit weg.
Irgendwann war es aber hier und ich verfolgte Anfang März täglich die Nachrichten und die Zahlen .......
Es hat mich fast irre gemacht aber nichts wissen wollte ich  auch nicht. Erst taten einige Kollegen ganz cool aber als wir nach einigen vielen Wochen wieder öffneten, wirkte sowohl der Chef nicht mehr so unberührt als auch einige MitarbeiterInnen.
Mittlerweile wurden natürlich auch unsere Urlaube abgesagt, der meiner Freundin und unser Urlaub. Es geht kein Flieger mehr dorthin, wo ich hingewollt hätte. Gerüchten zu Folge wäre dies evtl. ab September möglich aber ob dann auch die Reisewarnung aufgehoben wird, weiß ja kein Mensch. Leider glaubte ich auch, dass es im August wieder möglich sein würde zu verreisen, so buchte ich nach dem 1 Storno neu...und es wird auch nicht gehen. Und ich erlebe zum wiederholten Mal, wie unterschiedlich Menschen mit der gesamten Situation umgehen. Ich empfinde die Einschränkungen im Sinne von nicht tun zu dürfen, nicht hinfahren zu  dürfen, wohin man mag, als sehr belastend. Auch wenn ich gar nicht wegfahren würde wollen. Es geht ums Prinzip. Mein Freund empfindet das gar nicht so.
Einig sind wir uns nur darin, dass wir die ganze 'macht Urlaub in Deutschland' , fahrt nach Europa-Werbung nicht mehr hören können.
Wer hier in unserem Touristendomizil einkaufen gehen muss oder an den Strand will, weiß, warum ich lieber im Ausland meinen Urlaub verbracht hätte. Dort wäre kein Gedränge, ich hätte Platz gehabt. Hier ärgere ich mich über Touristen, die meinen keine Maske tragen zu müssen und für Abstand ein Fremdwort ist. Hier darf ich mich mit uneinsichtigen Menschen herumschlagen aber sobald man wagt im Netz davon zu sprechen, dass man ins Ausland würde fliegen wollen, bricht der Shitstorm los. Man muss anscheinend zwangsläufig coronoinfiziert zurück kommen. Man muss dem deutschen Gesundheitssystem zur Last gehen und und und. Ich kann es langsam auch nicht mehr hören.
Wenn die bisherigen Impfstoffe zeigen, dass es keine dauerhafte Immunität geben wird, jedenfalls nicht mit den derzeit getesteten Stoffen, werden wir damit leben müssen.
Und was heißt das dann für uns?
Wir verlassen niemals wieder unser Land? Es gibt nie wieder Konzerte, nie wieder Theater, tausend und eine Sache niemals wieder? Müssen wir nicht flexibler im Denken, wenn natürlich auch nicht leichtsinnig, werden? Müssen sich einige (viele?) vom schnellen großen Geld verabschieden? Oder müssen sich alle von rauschenden Festen, Hochzeiten etc. verabschieden? Bleiben das Erinnerungen, die wir - sofern wir dann noch leben- in 10 Jahren mit den Worten erinnern: weißt du noch?
Was ist das nur für eine Zeit. Ich habe keine Kriege mitgemacht, jedenfalls keine, die mich oder mein Umfeld direkt berührt hätten. Kriege gibt es immer irgendwo. Ich komme nur darauf, weil es jetzt dieses Video gibt, wir sollen uns mal nicht so anstellen...was ist schon Corona gegen die Dinge, die evtl. unsere Großeltern mitgemacht haben. Oder jetzt die Kinder in Syrien...nebenbeibemerkt. Ich kann mir natürlich nicht vorstellen, wie es ist, so Leben zu müssen. Hier ist es wie mit dem Erblinden, wenn man WEISS wie es vorher war, ist es schlimm. Kannte man es nicht anders, wird es normal. Und mein Leben war anders. Ich hatte, was ich ja nun auch nicht schon immer hatte, Vorfreude. Jetzt ist nichts mehr planbar, nichts. Wer weiß ob meine Musical Dinner Karten im September eingelöst werden können oder meine Kartern für das Popolski Wohnzimmerkonzert im Oktober? Wer weiß, was dann wieder ist. Die Schwarzseher unter uns sagen uns ja dann die 2,3 und Endwelle voraus.
Manchmal bin ich ja versucht, das auch bald zu glauben - wegen der vielen Feieridioten, die sich über alles hinwegsetzen und entweder unbedeckt demonstrieren oder direkt in Malle wieder saufen müssen...oder wegen der Omis, die man ja schützen wollte und die das ja gar nicht wollen und sich hier in Lockdown Zeiten auf dem Markt herzten und küssten, weil sie ja gar nicht geschont werden wollten....
Ich wünsche mir Vorsicht aber doch noch Dinge, die einem etwas bedeuten. Auf die man sich freuen möchte.
Und hoffentlich auch wieder darf.....wenn auch  mit Abstand und mit Maske, das ist mir mittlerweile auch schon wurscht. Aber bitte nicht mit dieser Endzeitstimmung einiger, die jetzt Leben als ob es kein Morgen gäbe...das macht mir dann doch Angst...

Mittwoch, 26. Februar 2020

Shut your eyes....

Ja, das hast du getan. Du hast deine Augen geschlossen, für immer. Und das bereits 2018 im September, nur wenige Tage bevor mein Vater dann auch gestorben ist. Allerdings trennten euch 30 Jahre....
Ich bin jetzt so alt wie du bzw. als du gestorben bist. Zu früh. Viel zu früh.
Und ich hab es auch nur erfahren, weil ich gestern einfach mal deinen Namen bei google eingegeben habe. Bei FB waren wir nie befreundet, 2016 hast du das letzte Mal versucht mit mir per Videochat Kontakt aufzunehmen aber ich bin nicht rangegangen (ich hasse Video Verbindungen, ich bin eitel, ich sehe immer shice in der Kamera aus...aber fuck, das wäre, im Jetzt betrachtet, völlig egal gewesen).

Du warst mein erster Freund, meine erste große Liebe. Der erste und einzige Freund mit dessen Eltern ich im Urlaub war, zarte 18 Jahre alt.
Ich habe keine Ahnung, wie viele Freundinnen du im weiteren Verlauf deines Lebens hattest, ich hatte einige, kann ich dir sagen, aber nur von dir habe ich noch einige Bilder UND Geschenke. Ich hatte, wenigstens bis vor ein paar Jahren, noch immer die beiden Ketten, die du mir mal geschenkt hast, damals, vor über 30 Jahren. Ein Medaillon und eine andere, immer noch hübsche kleine Kette.
Und jetzt bist du einfach tot.
Aber nein, einfach war es sicher nicht. Als ich das letzte Mal mit dir Kontakt hatte, und das ist einige Jahre her, hattest du einen Herzinfarkt gehabt und warst arbeitslos....wie ich nach meiner Recherche gestern über deine wohl letzte Freundin erfahren habe, hattest du danach noch einen Schlaganfall und schlußendlich Prostatakrebs. An dem bist du - augenscheinlich in einem Hospiz- gestorben. Und sie hat mir Bilder geschickt, von 2016 als sie mit dir in Spanien war.
Ich hab dich irgendwann Anfang irgendwann um 2006 nach einen Klassentreffen das letzte und einzige Mal wieder gesehen. Da warst du irgendwie, verzeih bitte, unschön gealtert. Du hast nach Bier gerochen bei diesem Treffen und hattest schlechte Zähne. Ich war ein wenig geschockt. Du bist ein wirklich gutaussehender junger Mann gewesen mit 20. Olivfarbene Haut und dunkle Augen, du hast mein Beuteschema für Jahre geprägt;-) Auf dem Bild, das mir deine Freundin geschickt hat, sahst du wieder anders aus. Hager im Gesicht und sehr grau und sehr traurig aber andererseits auch besser als damals. Ich kann es gar nicht beschreiben.
Wenn ich mir das Bild von uns anschaue, sehe ich einen sehr selbstbewußten Mann, der forsch in die Kamera schaute, so nach dem Motto "Hier komme ich!" und nun bist du gestorben. Hoffentlich nicht allein. Deine Freundin hat mir zwar Auskünfte gegeben aber all meine Fragen hat sie ignoriert. Ich kann es auch verstehen, sie kennt mich nicht, sagte zwar, du hättest viel von uns geredet aber wer bin ich, dass sie mir Auskunft geben muss.
Irgendwann hast du geheiratet, ein Kind bekommen. Dann scheiterte die Ehe. Du hast mir zwar von deinem Jungen erzählt aber nie ob du ihn überhaupt oft gesehen hast.
Du hattest sicher Pläne, wie wir alle. Und dann war das Leben plötzlich vorbei. In Teilstücken. Erst die eine Erkrankung, dann noch eine...
Und ich überlegte gestern zum wiederholten Male, wie lebt man richtig?
Mich plagen schon jetzt oft Gedanken, wovon ich im Alter leben soll. Reicht meine Rente? Wenn ich geschieden werde, was eigentlich mein Wunsch ist, muss ich die Hälfte der Rentenpunkte abgeben. Da mein Ex kaum welche haben wird, bekomme ich von ihm nichts, ergo weiß ich jetzt schon, dass ich mich in die lange Reihe der Menschen in Altersarmut einreihen kann. Also sollte ich eigentlich alles was ich erübrigen kann - und das ist aus einer Vielzahl von Gründen nicht viel, in eine gesonderte Altersvorsorge stecken.
Was ist aber, wenn ich das Rentenalter gar nicht erreiche? Dann habe ich mir jetzt nichts gegönnt und blicke auf ein Leben mit Entbehrlichkeiten zurück.
So Leben wie ein Bekannter von uns, den das Alter nicht sonderlich zu jucken scheint, und der jetzt macht, was er sich gerade leisten kann oder auch eigentlich mal nicht...würde bei mir Panik auslösen. Was ist, wenn er tatsächlich alt wird? Dann hatte er zumindest ein ereignisreiches Leben...
Wie macht man es richtig? Was ist eine gesunde Mischung aus beidem? Fragen über Fragen...die einem niemand beantworten kann.
Ich wollte gar nicht wissen, wann meine Lebensuhr zu Ende ist. Aber je älter ich werde, desto mehr Bekannte versterben plötzlich und die Sorgen nehmen zu - weil ich plötzlich auch immer mehr Zipperlein bekomme.....im letzten Jahr so viel passiert ist in meinem Leben auf das ich gerne verzichtet hätte....Kurzum es macht mir Angst.

Mittwoch, 19. Februar 2020

Das Erbe der maulenden Myrte

Das wir das noch erleben durften. Die werte Kollegin in der Terminplanung hat nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit und gleichzeitiger Mauligkeit wegen allem und nichts, doch tatsächlich im Dezember in den Sack gehauen. Nach Jahren der Unzufriedenheit tat sich endlich ein Licht am Horizont für sie auf. Das gönnen wir ihr alle. Natürlich.
Nicht so schön war, dass sie weder den restlichen beiden Kolleginnen vorher verraten hat was genau sie wie mit dem Programm macht, und dass sie, wie mittlerweile fast üblich, vor Ende ihrer eigentlichen Arbeitstage 2 Wochen vorher krank wurde und quasi sang und klanglos entschwand.
Das Problem mit ihrer Arbeitsplatzbeschreibung habe ich Jahre (!!!) vorher mehrfach den Kolleginnen nahegelegt. "Bringt sie dazu aufzuschreiben, was genau sie wie macht. Wenn sie mal geht, gibt es ein Problem" - aber meine Worte blieben ungehört und dann kam es genau so. Ratlosigkeit bei den Kolleginnen.
Bevor die Stelle dann tatsächlich kurz vor Ende des Jahres ausgeschrieben wurde, kam ich dann auch auf die Idee die Stelle meinem Kind anzutragen.

Sie hat ja eine Arbeitsstelle, die ab März nochmal für ein Jahr nachgefristet wurde (was auch nicht schön aber gerne üblich ist) und die nur halbtags ist. Wäre nicht ganz so schlimm, wenn sie 2 1/2 x die Woche 30 km fahren müsste, aber manchmal fährt sie sogar 6x die Woche hin, da kommen erkleckliche Benzinkosten zusammen.
Sie wäre - wie ich - nur 5 Minuten Fahrzeit vom Arbeitsplatz entfernt, der Arbeitsplatz wurde direkt unbefristet ausgeschrieben, was heutzutage ein Volltreffer ist. So schickte sie per Mail ihre Bewerbung vor der Ausschreibung direkt initiativ zur entsprechenden Kollegin. Und wurde auch tatsächlich eingeladen, was mir der Chef auch versprochen hatte.
Denn obwohl wir einem Aktienkonzern gehören, ist die Handhabe hier doch oft mehr als familiär:
- in der Küche arbeiten 2 Ehepaare zusammen - es waren sogar mal 3, sowie auch einige Anverwandte des Küchenleiters
- die Kinder diverser Mitarbeiter arbeiten hier als Aushilfe oder haben hier gearbeitet. Es gab Päarchen in diversen Abteilungen
- Mutter und Tochter arbeiteten im Hauskeeping etc.

Die Bewerbung meiner Tochter ging ca. Mitte Dezember ein, ausgeschrieben wurde sie kurze Zeit daanch öffentlich für "sofort" aber plötzlich nur noch Teilzeit/20h. Was schon ein kleiner Schreck war, hoffte meine Tochter doch endlich auch einen Job zu bekommen, der fürs Leben reicht.  Aber okay, reden kann man ja noch.
Es gingen  dann auch ein Dutzend Bewerbungen ein und wie versprochen erhielt mein Kind eine Einladung zum Gespräch - das war im Januar.
Danach hatten die beiden leitenden Ärztinnen, die auch die nächsten Vorgesetzten der Terminabteilung sind, einige Favoritinnen. Mein Kind gehörte nicht dazu. Es waren ausnahmslos ältere Semester - was für meine Altersklasse 50+ ja schön ist. Aber nicht für mich und nicht für mein Kind.
Die eingeladenen, älteren Damen wollten die Stelle aber dann doch bis auf eine nicht - weil man zu wenig zahlen wollte (was genau weiß ich nicht). Eine blieb noch übrig und gedenkt, wenn auch widerwillig ein Praktikum am 2.3. zu machen.
Wie gesagt, ausgeschrieben war die Stelle zu sofort im Dezember, als hier Schließphase war und gar kein Entscheidungsträger vor Ort, der ein Gespräch hätte führen können.
Mittlerweile ist Mitte/Ende Februar in Sicht und keine ist eingestellt. Die leitende Ärztin No 1 - die im übrigen nur auf Honorarbasis bei uns arbeitet und mit Sicherheit die meist gehasste Frau des Betriebes ist- fährt in der nächsten Woche wohl für 4 Wochen in Urlaub. So lange entscheidet sich mit Sicherheit nichts...

Und ich? Ich wurde zum Chef zitiert, der mir peinlich berührt mitteilte, dass mein Kind nicht hier anfangen könne, da die Ärztinnen, bzw. die med. Abteilung sich vehement gegen sie entschieden hätte. Warum? Keine Ahnung, das wisse er nicht. Er habe das Gespräch mit meinem Kind als eines der angenehmsten empfunden und auch ihr Auftreten habe gepasst. Die Honorarärztin will sie nicht.
Wenn die letzte Bewerberin, die das Praktikum macht, auch abspringt wünscht man, dass die Stelle erneut ausgeschrieben wird.
Dann dürfte es langsam April oder Mai sein, bis evtl. jemand anfängt. Was für die beiden anderen Kolleginnen in der Abteilung auch toll ist. Irgendwann ist Urlaubszeit. Und da wäre eine Vertretung nett. Bisher durfte ich dann immer einspringen.
Aber nach dem Gespräch mit dem Chef habe ich ihm gesagt, dass ich die Entscheidung 'des Hauses' im Namen meiner Tochter annehme, wenn auch nicht verstehe - gerade weil hier sehr viele, die Ärztin ebenso, ihre eigenen Kinder im Betrieb untergebracht haben und wenn ich nach über 20 Jahren Dienstzugehörigkeit auch einmal mein Kind vorschlage, wird diese sogar ohne Grund einfach abgelehnt.
Das hat mich tief getroffen. Ich habe geweint, als ich meiner Tochter das mitteilen musste. Wohl auch, weil sogar ich in letzter Zeit etwas dünnhäutiger bin und weil diese Entscheidung viel darüber aussagt, wie mich diese Person sieht. Es sagt auch viel über den Chef aus, der sich hinter der Entscheidung einer Honorarkraft versteckt.
Wenn diese Frau Urlaub hat, will er die andere leitende Ärztin (die überhaupt keinen eigenen Arsch in der Hose hat) fragen, was der Grund war. Es ist egal eigentlich. Für mich ist es ein persönlicher Affront. Mein Kind wäre super geeignet gewesen, das haben (ausnahmsweise) sogar mal die Vorzimmerdamen vom Chef bestätigt. Sonst hätte ich sie nie vorgeschlagen, ich bin ja nicht so mutterblind....
Jedenfalls habe ich den Kolleginnen aus der besagten Abteilung bereits mitgeteilt, wie auch dem Chef, dass ich leider nicht mehr für Aushilfszeiten zur Verfügung stehe. Ich habe bisher immer gerne ausgeholfen. Jetzt nicht mehr. Irgendwann ist auch bei mir mal Schluss.

Und sollte mich der Chef fragen, ob ich mit seinem Dackel spazieren gehe...das auch nicht mehr. Ja, als Verwaltungsangestellte geht man auch mal mit dem Hund des Chefs.......ein Irrenhaus.

Ein solcher Aufwand ist bisher für KEINE Stelle im ganzen Haus betrieben worden. Man könnte meinen,es wird ein Generaldirektor gesucht, dabei ist es eine ganz normale Stelle, die jetzt ja sogar offiziell nur für 20 Stunden ausgeschrieben ist und garantiert mit einem Hungerlohn entlohnt wird. Für 20 Stunden hätte meine Tochter eh nicht gewechselt. Warum sagte man nicht einfach, dass es am Gehalt oder der Arbeitszeit scheitert? Das hätten wir schön geschluckt. Aber so.....ist es wirklich für mich nicht einfach den entsprechenden Leuten noch in die Augen zu blicken ohne zu denken...dein Karma möcht ich auch nicht haben...

Dienstag, 14. Januar 2020

3-2-1 nicht meins

Kleines Wortspiel zu Anfang...

Wie es so ist? Wie ich eben feststellte waren meine Blogeinträge letztes Jahr mehr als dürftig, noch dürftiger als im Jahr davor......
Dabei hätte ich gefühlt jede Woche etwas zu berichten gehabt...es war mir oft nicht wichtig genug oder ich hoffte, in den blonden Tiefen meiner selbst- wenn ich nicht davon rede hier so halböffentlich, dann trifft das Schlimmste auch nicht ein.

Weit gefehlt. Am 23.12. bescherte mir das FA (genau, das böse Amt, in meinen Augen jedenfalls) Gewissheit, dass 2019 die Krönung aller schlimmen Jahre war - was ich bis Juli gar nicht wusste. Im Juli nämlich erhielt ich Post vom FA. Zu meinem Erstaunen. Ich solle für 6 Jahre Erklärungen einreichen. Warum dachte ich? Im Leben wäre ich nicht darauf gekommen, dass die mein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellen wollen. Und doch haben sie es getan, für ihre Belange mehr als erfolgreich. Vielleicht gibt es dort doch Kopfprämien auf "säumige" Zahler oder wer hat die höchsten Nachforderungen erwirtschaften können?
Meine erste Nachfrage ergab, dass ich ja nicht mehr mit meinem Gatten unter einem Dach lebe, was man jetzt, 6 Jahre später durch einen Datenabgleich mit dem Einwohnermeldeamt gemerkt habe. Damit habe ich den steuerlichen Vorteil der Bezeichnung "Ehe" verwirkt. Wenngleich sich das (natürlich) nicht auf alle Bereiche auswirkt. Würde ich mich scheiden lassen wollen (wozu ich jetzt finanziell nicht mehr in der Lage bin- ich könnte in die Tischkante beißen, wenn ich nur daran denke), wäre ich seit 11 Jahren verheiratet mit allen Pflichten, nur was meine bescheidenen Vorteile anbelangt, habe ich diese seit 6 Jahren verwirkt. Das Modell Live-Apart-Together hat zwar vor Jahren einer Familie nach Gang vors Finanzgericht den Erfolg beschert trotz getrennter Wohnungen als Ehepaar zu gelten, mir aber nicht. Ich erhielt den lapidaren Satz, dass das auf uns nicht zutrifft. Somit bin ich steuerlich seit 6 Jahren nachträglich  - wie geschieden, nur das ich es nicht bin.

Das andere ist, dass natürlich Geld zu fließen hat- leider aus meiner Richtung weg - in für mich üppiger 5 stelliger Höhe. Und einen Ehemann, der nie mehr als 450€ Minijob hatte, dem ich weiterhin Telefon/Internet zahlte und zahle..den Müll, früher auch noch Strom...und wie ich am Wochenende darüber nachdachte, ging mir auf, dass sich das anscheinend durch mein Leben zieht. Ich zahle drauf, zwar nicht irgendwelche Schuldenberge meiner Ex aber trotzdem. Mein 1. Mann stellte seinerzeit irgendwann für ihn erfolgreich die Unterhaltszahlungen für sein/unser Kind ein. Ich hatte keinen Unterhaltstitel und keine Ahnung, er irgendwann dann auch seitdem keinen Job mehr und so habe ich für alles herhalten müssen. Für eine Konfirmation, die seine Eltern unbedingt wollten und die ich bezahlen durfte...für alles was mein Kind gebraucht hat - wenngleich seine Eltern meine Tochter auch immer unterstützt haben, was toll war, aber mein Konto hat es nicht glücklich gemacht....wenn ich jetzt an die Forderungen der Exfrau meines Lebensgefährten denke, was die alles haben will und teilweise auch bekommen hat...dagegen sind die 180 Mark, die ich in Höchstfall mal erhalten habe, ein Witz..aber sei es drum.
Jetzt habe ich einen Noch-Ehemann, der lapidar verkündet, er hat nix. Nicht aus der Erbschaft seiner Eltern, die er schlauerweiser nicht angetreten hat (wegen Altlasten, vermute ich), so dass er offiziell nichts besitzt. Er wohnt sicher mietfrei in (seinem) Haus, dass offiziell seinem Bruder gehört. Und ich Drops habe schon immer seinen Internetzugang gezahlt und auch als ich ihm letztes Jahr sagte, dass mir die günstigere Steuerklasse bereits im August aberkannt wurde, kam kein Geld von ihm. Das durfte und darf ich weiter bezahlen, da eine Kündigung seines Anschlusses erst im Sommer nächstes Jahr möglich ist. Immerhin Dezember und Januar hat er mir auf Nachfrage überwiesen. Sicher muss ich auch die nächsten Monate immer wieder an diesen Tropfen erinnern....
Ich bin natürlich selbst schuld, ich wusste tatsächlich nicht, dass ich als Alleinverdiener in 3 eine Steuererklärung hätte machen müssen und dass ich erst recht meine Steuerklasse nach unserem Auszug hätte ändern müssen, obwohl wir da noch zusammen waren, erst recht nicht. Ich hätte dem Amt wahrscheinlich Beischlaf und Einkaufsprotokolle vorlegen müssen. Gemeinsame Urlaube haben wir zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr gemacht...ihn zog es ja nicht von der Insel.
Jetzt zahle ich die nächsten 8 Jahre schön alles alleine ab und er freut sich darüber, dass er durch mich zumindest bis zu einer utopischen Scheidung krankenversichert ist. Und wenn das Aschefass ganz über mir auskippt, dürfte bzw. darf ich ihm im Falle einer offiziellen Scheidung die Hälfte meiner Rentenpunkte schenken (er wird keine haben - selbstständig und Minijob) sowie die Hälfte meiner mühsam angesparten privaten Rentenvorsorge, von der ich eine sogar stilllegen musste, damit ich die Raten zahlen kann.

Und ich denke andauernd, wenn ich bei FB Erinnerungsposts sehe - hätte ich da schon gewusst, das auf mich tausende Euro zukommen....war vor 4 Jahren das Wort Scheidung schon mit Panik behaftet, weil mir die Kosten für eine solche zu hoch waren...hätte ich es nur gemacht......es wäre alles günstiger gewesen als das, was ich jetzt vor mir liegen habe.....

Hinterher ist man immer schlauer, leider nützt es einem nichts